Wo kriegt man Nokia Updates in Berlin?

Hat jemand einen Tip, wo man sich ein Nokia E61 in Berlin kostenlos auf den aktuellen Stand bringen lassen kann? Die Software saugt so dermassen, dass ich mal probieren muss, es durch ein Update zu verbessern.

Wenn man sich so ein Nokia mit Symbian-OS anschaut kriegt wird man das Gefühl nicht los, dass Apple mit dem iPhone bald den Markt übernehmen wird. Es ist wirklich widerlich.

Update: Danke für die vielen Angebote und Tips. Ich habe mir jetzt das Update organisiert (brauchte nur drei Anläufe mit kaputten Nokia-Update-Server, auf Windows nicht starten wollender Update-Software und defektem USB-Kabel) und habe jetzt offiziell ein „3rd Generation“ Series60 Gerät. Auf den ersten Blick der gleiche Scheiss wie vorher aber das WLAN scheint jetzt besser zu laufen.

Brüsselmomente

Ich bin jetzt in Brüssel auf der FOSDEM angekommen und auf den ersten Blick sieht es aus wie vor zwei Jahren, als ich das erste und bislang letzte Mal auf dieser Veranstaltung war. Die FOSDEM ist eine Konferenz von und für Programmierer. Hier geht es ausschließlich um Entwicklung und – wie das F im Namen schon andeutet – um freie Software.

Ich bin nicht besonders gut vorbereitet und habe mir das Programm noch nicht sehr genau angeschaut. Aber es ist voll von TechTalks. Die Qualität variiert, aber das Gute ist, dass hier die Projekte selbst vertreten sind. Unmengen an Codern, Hackern und langen Haaren.

Manches aber nicht alles erinnert an den Congress. Bei der Eröffnugsveranstaltung sehe ich schon zwei Mateflaschen herumstehen, aber verkauft wird nur Bier (dafür aber zehn Sorten). Der Frauenanteil ist ca. um den Faktor 10 bis 20 niedriger als auf dem 23C3. Das WLAN hat in jedem Raum einen eigene Netzwerknamen (SSID) und funktioniert nur in manchen. Im Hauptsaal („Janson“), der die Eröffnungsveranstaltung beherbergt leider noch nicht.

Aber das ist keine Kritik, mehr eine Situationsbeschreibung. Mir imponiert die FOSDEM, weil sie seit vielen Jahren Beständigkeit an den Tag legt, kostenlos für alle Teilnehmer ist und sich nur aus Spenden finanziert. Alles läuft, wie man im Chaos-Slang sagen würde, auf Engelbasis. Die Spenden kommen teilweise auch von Firmen, zumindest hat hier gerade Google einen Stand aufgebaut und ihre Rekrutierungsschergen in Stellung gebracht. Die Google-Jojos erfreuen sich schon vor Veranstaltungsbeginn größter Beliebtheit. Nerds sind manchmal so einfach glücklich zu machen. Und der Gugel weiß das natürlich. Scary.

Brüssel selbst kam mir wieder so kalt und verstört vor wie seit eh und je. Natürlich hilft es nicht, morgens um 6:15 Uhr mit dem Nachtzug aufzuschlagen, aber so eine warme Wohligkeit wollte sich hier für mich noch nie einstellen. Allerdings ist das Gebäck wirklich große Klasse in dieser Stadt und ich hoffe, dass ich es noch zu diesem großartigen Bäcker schaffe, der hier gleich um die Ecke ein paar der weltbesten Teilchen fabriziert. Placemarks auf Anfrage :)

Für die Nacht habe ich mich mal ganz dekadent in einem Hotel eingebucht. Ich bin ganz stolz auf den Buchungsvorgang, weil ich das Hotel diese Mal via Google Earth gefunden habe. Veranstaltungslocation aufgesucht, den Google-Earth-Network-Link von Booking.com eingeschaltet und alle umliegenden Hotels angeklickt, das billigste genommen und mit zwei drei Klicks gleihc gebucht. Schöne neue Welt. Mal sehen, ob die Rezeption auch was von meiner Buchung weiß, wenn ich aufschlage.

Die Veranstaltung habe ich in den frühen Morgenstunden mit Camp-Postern ausgestattet und beim Flyerverteilen komme ich mir schon vor wie ein Kamelle verteilender Narr aus dem schönen Köln. Warum macht das eigentlich nicht gleich der C4? Mal sehen. Zumindest Pylon hatte sich ja angekündigt, der kann dann ja übernehmen :)

Naja. Ein paar Stunden später erreichte mich dann die tolle Nachricht, dass jemand vom FOSDEM-Team alle Camp-Poster „entfernt“ hatte (im Sinne von „abgerissen“). Der Organisator der FOSDEM, den ich vorher explizit um Erlaubnis gebeten hatte und mir diese auch erteilte, wusste nachher von nichts und sah sich auch nicht in der Lage, den Schuldigen zu ermitteln und die Überreste hervorzuzaubern. Immerhin war es ihm peinlich. Ich könnte platzen. Da setzen sie unsere Software ein, um ihre Konferenz zu organisieren, und dann behandeln sie das Camp wie „kommerzielle Veranstaltung“. Und ein paar Meter verteilt der Gugel Kugelschreiber. Ich glaub es hackt.

Mit der Informationsvermittlung innerhalb der Veranstalter-Organisation scheint es nicht so gut gestellt zu sein. Anderen Teilnehmern wurde dann mitgeteilt, es sei ja grundsätzlich nicht erlaubt, Flyer von anderen Veranstaltungen zu verteilen. Allerdings dürfe man sie schon auf seinem Projekttisch ausliegen haben. Verrückte Welt. Jetzt liegen alle Flyer auf dem OpenBSD-Tisch. Ich glaube, hier weiss die linke Hand nicht was die rechte macht.

Echt toll. Da merke ich wieder, was für ein Kleinod der Congress mit seinen wohlorganisierten Chaosengeln doch ist. Meine wirklich gute Laune von vorhin ist jetzt vorübergehend auf dem Tiefpunkt. Wer mich kennt, weiß wohl, was ich jetzt für eine Fresse ziehe. Die will eigentlich keiner sehen. Aber das vergeht. Mir wurde jetzt zugesagt, das Camp in einer Veranstaltungspause zu featuren und ich werde dann wohl auch gleich noch die Camp-Doku hinterherwerfen. Selber schuld.

Nachtrag: Die Orga hat im Nachhinein recht peinlich berührt auf den Vorfall reagiert und die drei Poster, die ich noch hatte, dann auch ohne Probleme hängen lassen. Insgesamt kam man durch den Vorfall deutlich besser ins Gespräch :)

Heise berichtet von 3000 Teilnehmern auf der Veranstaltung. Ähnliches wurde auch schon vor zwei Jahren berichtet und ich habe die Zahl damals schon nicht geglaubt. Der Gebäudekomplex ist meiner Meinung nach nicht gross genug, aber es haben schon 2000 sein können. Da die Räume sehr verwinkelt und der Eintritt frei ist, lässt sich das aber auch nicht mit Sicherheit sagen. Tatsache ist, dass hier 99% Entwickler sind. Und das ist sicherlich die höchste Dichte auf einer Konferenz in Europa.

Aber nächstes Jahr ist einfach mal ne neue Location fällig. Der Ort ist wirklich grausam. Kalt, eng, unübersichtlich, potthässlich und furchtbar ungemütlich. Geht gar nicht.

re:publica in den Startlöchern

Ich begleite gerade ein wenig den Vorbereitungsprozess der für den April geplanten Veranstaltung „re:publica„. Hier sind Markus Beckedahl von netzpolitik.org und Johnny Haeusler vom Spreeblick federführend. Dazu wuseln noch ein paar andere mit herum wie eben meiner einer, aber ich verstehe mich nur als stiller Unterstützer des Projekts.

Ich denke, die Veranstaltung wird sehr nett werden. Die Location ist prima gewählt und die Preisgestaltung ist fair mit speziellen Rabatten für mitwerbende Blogger. Ein paar Leute, die keine Ahnung von Veranstaltungen haben werden sich natürlich wieder aufregen, dass sie nicht alles kostenlos kredenzt bekommen, aber das kennt man ja.

Das Grundgerüst des Programms steht schon und harrt gerade seiner Vorveröffentlichung. Ich bin gespannt was dabei herauskommt, aber ich denke, der Treffpunkt-Charakter wird wohl im Vordergrund stehen (prove me wrong). Ich bin mir noch nicht so sicher, wie die Schwerpunkte am Ende verteilt sein werden, hoffe aber, dass es eine brauchbare Bandbreite geben wird, die Politik, Kultur und ein wenig Technik abdeckt.

Was mich persönlich freut ist, dass auch hier zur Planung des Programms unser einst für den 21C3 entwickelte Software-Projekt Pentabarf zum Einsatz kommt. Wer es nicht kennt: Pentabarf ist eine Webanwendung zur Planung von Konferenzen. Die Software ist jetzt seit gut 2,5 Jahren in Entwicklung und mausert sich langsam zu einer ernstzunehmenden Lösung. In den letzten Jahren sind immer mehr Veranstalter auf Pentabarf aufmerksam geworden und allein 2007 werden weltweit schon 11 Konferenzen damit geplant.

Vortrag zur ‚Datenzwangsverhaltung‘ in Wien

Am kommenden Freitag (23. Februar) gibt es im Metalab in Wien um 19:30 Uhr einen Vortrag zur Datenzwangsvorhaltung (schöne österreichische Wortschöpfung, um ‚Data Retention‘ zu beschreiben) von Erich Möchl. Ich werde zwar nicht kommen können, wollte das aber jedem, der könnte, schwer ans Herz legen. Allerdings ist bei Erich ein absolvierter Fortgeschrittenenkurs in oberösterreichischer Mundart zu empfohlen :)

The Real Mystery

Habe heute noch ein kleines Schmankerl auf Chaos TV geworfen: The Real Mystery. Blinkenlights in Action in einer japanischen Rateshow. Alles auf japanisch, aber das ist auch nicht wichtig. Die Kerngeschichte habe ich kurz zusammengefasst, mehr muss man nicht wissen.

Derzeit habe ich übrigens ein volles Archiv und für die nächsten Tage und Wochen noch ein paar Leckerbissen für den Kanal. Wer sich von den letzten Angeboten datenmengenmässig überfordert gefühlt hat, sollte auf manuellen Download umstellen. Es kommt noch schwerer :)

Chaosradio hat übrigens im letzten Monat knappe 7 TB an Daten rausgehauen und im Februar nach zwei Wochen schon knapp 5 TB ausgeteilt. Im Podcastverzeichnis des iTunes Store rangiert Chaos TV derzeit auf Platz 25, das tut sein übriges. Den Downloadzahlen nach zu urteilen, dürfte Chaos TV derzeit gut 15.000 Subscriber haben. Das spornt natürlich an. Für gute Tips bin ich übrigen immer zu haben. Vor allem bin ich auf der Suche nach guten Dokumentationen und seltenem Kram.

Reisefieber: Zürich, Brüssel

Derzeit bin ich unterwegs im Süden Deutschlands und fahre morgen nach Zürich. Ich gedenke dann auch am Dienstag beim neu gegründeten CCC Zürich vorbeizuschauen.

Meine nächste Reise führt mich dann nach Brüssel, wo ich der FOSDEM 2007 beizuwohnen gedenke. Wer Tips und Interessantes vor Ort zu berichten weiss, darf sich gerne an mich wenden. Ich bin für alles aufgeschlossen. Ich hoffe auch, vor Ort ein paar Podcasts zu produzieren, bin mir aber noch nicht sicher, ob sich das in dem herrschenden Trubel realisieren lässt. We’ll see.

300dpi

Manche Dinge verfolgen einen beständig. Einer der Top-Klassiker ist die Bitte um Fotomaterial. Dank Blinkenlights und verschiedenen Vorträgen hier und da erreichen mich solche Anfragen ständig. Das wäre ja auch alles kein Problem, nur ist es immer wieder erschreckend, die Anforderungen für die Bilder zu lesen. Das sieht dann meistens so aus:

„Bitte schicken Sie mir das Foto in guter Auflösung (300 dpi)“.

Hammer. Solche Anfragen bekommt man von Veranstaltern, aber auch von Gestaltern, Layoutern und Menschen, die Bildbände produzieren. Bei Veranstaltern habe ich ja immer noch ein wenig Verständnis für die Verwechslung aber bei professionellen Bildbearbeitern bleibt einem schon die Spucke weg.

Noch nicht verstanden, was hier das Problem ist? Dann erkläre ich es noch mal ganz langsam und deutlich in der naiven Hoffnung, mit diesem Blogeintrag positiven Wandel in Bewegung zu bringen. Das Kernproblem ist schlicht folgendes: die Maßeinheit „dpi“ sagt nichts über die gewünschte Bildgröße aus und damit eigentlich auch nichts über die Qualität. Denn „dpi“ bedeutet „dots per inch“ (Punkte pro Zoll) und ist daher nur eine relative Größe. Komplett ist die Angabe erst, wenn man auch noch hinzufügt, auf wieviele „Inch“ die Pixel sich denn verteilen sollen – sprich: was die tatsächliche Druckgröße ist. Ohne „Inch“, keine „Dots per Inch“. Eigentlich ganz einfach.

Wenn man das dann verstanden hat kann man den Anfragen noch eine viel wichtigere Information beigeben, die stets komplett vergessen wird: das Format. Ist ein quadratisches Bild gewünscht, oder hätten wir es lieber hochkant? So verhindert man, dass dann später noch Teile des Bildes herausgeschnitten werden (und damit ggf. auch noch die Druckauflösung reduziert wird) und alle sind happy.