40.000

Kaum in Indien angekommen, gleich gute Nachrichten: bereits 40.000 Unterschriften für die Petition gegen Wahlcomputer.

In der Zwischenzeit unterhält uns der Geschäftsführer der deutschen Wahlcomputer-Firma HSG, Herr Herbert Schulze Geiping, mit kuriosen Kommentaren zur Motivation des CCC in der Wahlcomputer-Debatte: es läge hier vielleicht ein „Wettbewerbsinteresse“ vor. Au weia. Na mal gut, dass sich die Stadt Hemer erst einmal gegen die Anschaffung der Systeme ausgesprochen hat.

Und Herrn Geiping kann ich an dieser Stelle beruhigen: der CCC hat kein kommerzielles Interesse. Generell nicht und hier schon gar nicht. Im Gegensatz zur HSG machen wir uns aber Sorgen um die Zukunft unserer Gesellschaft. Aber mit solchen Kleinigkeiten beschäftigen sich Wahlcomputer-Hersteller offensichtlich nicht.

Wahlausschuss in Cottbus lehnt Einspruch ab

Der CCC war vor Ort in Cottbus (ich nicht) und hat versucht, dem Wahlausschuss der Stadt das Problem mit Wahlcomputern klarzumachen. Wie zu erwarten war stiess man auf taube Ohren und offensichtlich vorab abgesprochenes Abstimmungsverhalten. Den vollständigen Bericht gibt es auf der CCC Homepage: Wahlausschuss in Cottbus ignoriert die Tatsachen.

Immerhin wurde zugesagt, den tatsächlichen Ankauf der Wahlcomputer (bisher waren die nur gemietet) noch mal zu überdenken. Na bitte.

Update: Heise fasst die Ereignisse zusammen: Alles legal: Wahleinspruch in Cottbus abgelehnt und weist in dem Zusammenhang auch noch mal auf den Fakt hin, dass deutschen Gemeinden (meinem Kenntnisstand vor allem in Düsseldorf) ihre Wahlcomputer vorübergehend nach Holland schicken, damit sie dort die verbotenen Systeme von SDU ersetzen können. Das ist natürlich 1A-Beweismittelvenichtung, denn der Widerspruch gegen die Bundestagswahl von Ulrich Wiesner ist ja noch nicht bearbeitet. Aber dass man ggf. diese Maschinen mal auf Modifikationen untersucht, auf solche Ideen kommt ja keiner. Ein Grund mehr, die Sache mit den Wahlcomputern sein zu lassen.

Mittwoch ist dann Wahl in Holland. Ich werde die Hot News leider zunächst nicht verfolgen können, weil ich dann im Flugzeug nach Indien sitze. Aber ich bin mir sicher, dass die Üblichen Verdächtigen (TM) Euch da weiterhelfen werden.

Ehrensenf berichtet über die Wahlcomputer-Petition

Ehrensenf berichtet in seiner heutigen Ausgabe auch über Wahlcomputer und die Anti-Wahlcomputer-Petition im bekannt kessen Schmunzelstil:

…und wenn Sie wollen, können sie dann auch eine Petition beim Deutschen Bundestag unterstützen, die den Einsatz von Wahlcomputern verhindern will. Müssen sie aber natürlich nicht. Soll ja auch Leute geben, die Spaß haben am Glücksspiel.

Schönes Ding und eine gute Gelegenheit noch mal zum besten zu geben, dass ich ein bekennender Ehrensenf-Fan bin. Der Petition geht es weiter gut: 37.500 Unterschriften sind bereits zusammengekommen. Nur noch 6.000 Unterschriften bis zum Platz eins der Petitions-Hitparade.

Video Podcast: Ehrensenf: Pixelnotes; Wahlcomputer-Petition; geile Grippe (MPEG-4/MOV, 10,2 MB, 00:03:56)

Podcast Feed für The Lunatic Fringe.

Masturbieren verboten

Britannien geht ja was die Einschränkungen von Freiheiten betrifft schon lange eigene und traurige Wege. Und es scheint kein Ende zu geben. Aktueller Höhepunkt: Masturbieren verboten.

Das gibt mir auch gleich Gelegenheit für Weird Weird World die Werbetrommel zu rühren. Es handelt sich um ein Kollaborativ-Blog, das alle neu auf LiveJournal geposteten Bilder präsentiert und dem registrierten Benutzer erlaubt, diese dauerhaft zu speichern. Die Liste der gespeicherten Bilder ist dann täglich für einen Brüller gut. Viel Spaß.

Update: Es ist ein Hoax. Aber ein schöner :)

Wahlcomputer bei Trackback

Wie angekündigt war ich heute zu Gast bei Johnny in seiner Trackback Show auf Fritz. Ein bisschen wie früher.

Auch wie angekündigt ging es zunächst um Podcasts im allgemeinen (ab 48:00) und danach um Wahlcomputer (ab 01:06:28 bis 01:22:30 mit ein wenig Musik dazwischen). Ich habe mich bemüht, das komplexe Thema möglichst knapp und prägnant zu schildern. Es bleibt Eurer Wertung überlassen, ob mir das gelungen ist.

Podcast: Trackback vom 18.11. (MP3, 78,1 MB, 01:25:14)

Podcast Feed für The Lunatic Fringe.

Hurt back and Trackback

Durch einen Hexenschuss und damit verbundener Rückenmalaise weist mein Körper gerade eine extrem nicht-lineare Viskosität auf und hält mich auch sonst von vielen wichtigen Dingen ab. Ich werde wohl auch noch ein paar Tage brauchen bis ich wieder auf dem Damm bin. Dafür kann ich mit Osirix jetzt wieder schön in frischen MRT-Daten rumzoomen, was auch was hat.

Ich werde mich aber trotzdem morgen (Samstag) nach Potsdam zu Johnny in die Trackback-Sendung schleppen und mein Sprüchlein zur Wahlcomputer-Debatte und Podcasts im Allgemeinen aufsagen. Die Sendung läuft auf Fritz von 18 bis 20 Uhr. Ich bin wohl so ab 19 Uhr dabei.

35.000

Die Petition gegen Wahlcomputer hat jetzt 35.000 Unterstützer gefunden ist auf dem besten Wege, die bislang populärste Online-Petition des Bundestags zu werden. Die Zustimmungsquote ist trotz einigem auf und ab recht stabil geblieben, auch wenn in den letzten Tagen die großen Nachrichten gefehlt haben.

Aber daran wird kein Mangel sein. Montag steht die Aussprache über den Widerspruch gegen die Cottbusser Oberbürgermeister-Wahl an, die komplett Stimmzettel-frei mit Wahlcomputern durchgeführt wurde. Angenommen, ein Insider würde jetzt von einer Wahlbetrugs-Intrige hinter den Kulissen berichten: die Politiker hätten keine Chance, sie zu widerlegen, da man nichts nachzählen kann. Und es lässt sich auch niemand finden, der amtlich bezeugen könnte, dass alles mit rechten Dingen zugegangen ist. Wie auch?
Am 22. November sind dann Wahlen in den Niederlanden, einem nahezu zu 95% mit Wahlcomputern ausgestatteten Land. Neben ein paar abtrünnigen Gemeinden ist es vor allem Amsterdam, was noch mit Papier wählt, weil die Initiative Wij vertrouwen stemcomputers niet erfolgreich war und zumindest die Schlimmsten der Systeme ihrer Zulassung entledigt hat. Die Aufregung im Land zum Thema Wahlcomputer war und ist sehr groß, die Zukunft der Maschinen über die Wahl hinaus beileibe nicht gesichert.

In Deutschland wird das Thema noch auf kleiner Flamme gekocht, da zunächst einmal keine großen Wahlen anstehen. Doch trotzdem sollten die Politiker langsam mal aufwachen und zur Kenntnis nehmen, dass es ihre Posten sind, die hier in Gefahr geraten. Wenn nicht mehr der Wähler sondern nur nach Geld und Korruption entscheidet, wer eine Wahl siegreich bestreiten darf, ist es mit dem sicheren Parlamentsposten so eine Sache.

Aber ich übertreibe sicherlich. Ich bin wohl paranoid. Wer würde schon auf die Idee kommen, dass ausgerechnet in Deutschland korrupte Regime ein Interesse an einer geplanten Machtergreifung haben. Ist so was etwa hier schon mal vorkommen?