Tolle Sache: Standard-Videogröße beim iPod verdoppelt sich

Das neue Firmware-Update beschwert dem Video-iPod auch in der bisherigen Ausführung die Möglichkeit, Videos im MPEG-4-AVC-Format (H.264) in 640×480 Auflösung bei einer Bitrate von 1,5 MBit/s darzustellen. Tolle Sache.

Ich erwäge ggf. Chaos TV auf das neue Format umzustellen und ggf. auch alte Videos neu zu konvertieren. Was meint ihr?

Update: Übrigens kann der iPod jetzt auch Kapitelmarken für Videos, was vorher nicht ging. Im User Interface auch sehr elegant gelöst. Im Kern kriegt man durch das Firmware-Update ein neues Gerät. Und laut Daring Fireball soll bei manchen Modellen auch die Akkulaufzeit verbessert worden sein (ich habe aber die alte nie wirklich gemessen).

Und noch’n Feature: Beim Abspielen eines Films kann man via Doppelklick mit dem Select-Button auch gleich noch die Helligkeit direkt einstellen. Sehr praktisch, zumal die Helligkeit offensichtlich der Hauptfaktor für den Stromverbrauch ist.

Heil Eris!

Sehr schön: in Anerkennung der diskordischen Meinungsfindung hat sich die Wissenschaftlergemeinde darauf geeinigt, den größten Zwergplaneten unseres Sonnensystems auf den Namen Eris zu taufen. Da kann ich nur sagen:

Heil Eris!
Alles Heil Diskordia
Kallisti!

Ja, eigentlich schon eine alte Meldung aber ich bin ja gerade in Japanien und da kriegt man nicht so viel mit. Aber die Freude ist echt!

CRE038 Reise in die Vergangenheit

Kurz vor meinem Abflug gibt es noch ein kleines Schmankerl. Anlässlich des anstehenden 25. Geburtstags des Chaos Computer Clubs habe ich ein schon seit langem geplantes Vorhaben umgesetzt und einen Chaosradio Express Podcast mit meinem hoch geschätzten Freund und Bleistift Peter Glaser aufgenommen.

Peter ist ein früher Weggefährte des Clubs und ist schon 1983 dazu gestossen. Während ich damals fernab des Hamburger Chaos noch in Hannover als kleiner Pöks am Homecomputer sass und mir die Zukunft programmierte, experimentierte Peter als „Poetronic“ inmitten der Gruppe, die mit ihren Aktionen Mitte der 80er Jahren maßgeblich den Bekanntheitsgrad des Clubs begründete.

Der Podcast stellt Pavels Rekorde ein und ist mit weit über 2 Stunden schon nah am Chaosradio dran, aber ich hatte weder Lust noch Möglichkeit, das wirklich interessante Gespräch abzukürzen und Peters interessante Ausschweifungen zu unterbrechen. So ist am Ende mehr eine Reise in die Vergangenheit dabei herausgekommen als ein reiner Club-Rückblick. Und die eigentliche Erkenntnis ist wohl, dass viel von dem, was damals das Hackergefühl ausgemacht hat, auch heute noch Gültigkeit hat.

Gaijin

Wenn alles klappt bin ich ab übermorgen ein Gaijin und habe dann eine triftige Ausrede für meinen geringen Blogauswurf bzw. meine etwas vernachlässigte Podcasting-Aktivität. Aber wenn es Interessantes zu berichten gibt, dann werde ich das auch tun.

Es ist verwunderlich, was so eine Reise im Vorfeld schon bewirken bewirken kann, denn auf einmal macht es den Eindruck als ob sich meine ganzen regelmässigen Datenreiseziele auf einmal mit Japan beschäftigen: die Riesenmaschine treibt Wortspiele, Ehrensenf verweist auf die Liste von möglichen Fehltritten im Ausland und natürlich findet sich da auch zu Japan ausführliches und natürlich bietet das Netz auch Unzähliges zum ostasiatischen Humor und japanischer Baukunst.

Aber auch das Land selbst macht sich bereit und steigert im Vorfeld seine Gesamtstimmung ob des frisch arrivierten Prinzensohnes. Mir bleibt die Hoffnung, dem Karaoke weitgehend zu entgehen, die Benimmregeln nicht allzu hart zu misachten und die Hektik Tokyos als angenehm empfinden zu können.

Wahlcomputer Nachträge

Wahlcomputer (sollte man sie vielleicht mal mit WC abkürzen?) bleiben ein heisses Thema: in Alaska wächst das Misstrauen und den Geräten wird wieder das gute alte Papier nebenangestellt und die Kryptografenriege überlegt, in wie weit das Thema ihrer Zunft neue Verdienstmöglichkeiten einbringen könnte. Ich bin zwar ein wenig skeptisch, ob die Anonymitätsproblematik wirklich eine ist und nicht nur zur Akzeptanz der Computer im Wahlprozess führt, aber der Abschlusssatz von Rivest in dem Artikel ist schön: „Es gibt einen Trend beim Gesetzgeber, für papierbasierte Überprüfungsverfahren zu stimmen“. Tja. Schön wärs.

Zuletzt sei hier noch verspätet auf den Podcast bei netzpolitik.org mit Andreas zum Thema Wahlcomputer-Hacking hingewiesen, den ich jetzt auch auf Chaos TV gepostet habe.

Die Totale Terror-Para

Mir geht die Terror-Para in den Medien (allen Medien inklusive Blogosphäre) derzeit richtig auf den Sack. So viel bekloppte Scheisse wie in den letzten Wochen war echt noch nicht zu lesen. Spiegel, Tagesschau und andere Postillen überschlagen sich mit Meldungen von Bomben, Katastrophen, Terroristen, Videoüberwachung, Jehova, Jehova, Jehova, Fnord, Fnord, Fnord. Zum Kotzen.

Und die Zeichen mehren sich, dass der Gewöhnungseffekt bei uns weiter zunimmt. Geschichten wie die der angeblichen Terrorplanung in Britannien, die zur Defakto-Schließung aller Flughäfen und der Entfernung der letzten verbliebenen Annehmlichkeiten des Flugverkehrs (und demnächst dann wohl auch des Bahnverkehrs) führte, bleiben nicht hinterfragt, werden geglaubt und in epischer Breite der Masse um den Mund geschmiert. Schon schreien alle nach mehr Videoüberwachung, damit wir noch mehr unschuldige Touristen auf Bahnhöfen in der Bild als Angstgegner präsentieren können. Nächste Haltestelle Freiheitsentzug. Sehr kluge Ausführung und wieder einmal interessante Zahlenspiele gibt Pavel zum Besten: Tödliche Sicherheit.

Ich will ehrlich sein: ich glaube, was die Londoner Geschichte betrifft, schlicht nichts. Das halte ich für Stimmungsmache und alle darauf folgenden Maßnahmen für nutzlose Armwedelei zum Zwecke irgendeiner Kriegsvorbereitung oder anderer Freiheitsbeschneidungen. Die aktuelle Koffergeschichte in Deutschland halte ich mindestens in der Darstellung für fragwürdig. Anstatt alle in Panik zu versetzen sollten wir eher lernen, die Ruhe zu bewahren. Selbst wenn uns dann wirklich mal ein Anschlag trifft: seine Auswirkungen werden im Vergleich zum Straßenverkehr keine signifikante Bedrohung darstellen, es sei denn, es führt dazu, dass wir uns unserer eigenen Freiheiten berauben.

Wahlcomputer langsam auch in den USA ein Thema

Nachdem Andreas vor ein paar Tagen schon interessante Einblicke einen Prüfbericht der Physikalisch-Technische Bundesanstalt der NEDAP-Wahlcomputer auseinandergenommen und auch Markus im Netzpolitik-Podcast Rede und Antwort gestanden hat, wird das Thema immer heißer. Das Chaosradio im September zu dem Thema wird sicherlich spannend.

Aber auch in den USA wird das Thema anlässlich der Wahlen im November neu aufgerollt. In einem Interview in der Sendung Lou Dobbs Tonight auf CNN führt mit dem Experten Avi Rubin die auch vom CCC vertretenen Argumente auf, die ja auch hier schon zur Sprache kamen:

  • Wahlmaschinen sind Computer und leiden unter der Fehleranfälligkeit
  • Wähler erhalten keinen verlässlichen Beleg, dass ihre Stimme überhaupt und korrekt gezählt wurde
  • Elektronische Systeme taugen nicht zum Nachzählen einer Wahl

Avi Rubin bringt gerade ein Buch zu dem Thema raus: Brave New Ballot und er hat eine dedizierte Seite zu Sicherheit beim E-Voting und zu seiner Analyse eines Diebold-Wahlcomputers auf dem Jahr 2004.

Video Podcast: Avi Rubin Interview auf CNN
(MPEG-4 AAC, 12,1 MB, 00:05:36)

Podcast Feed für The Lunatic Fringe.

Kugelerde in live

Hab mir die letzten Nächte um die Ohren geschlagen und konnte heute morgen das erste Mal meine GPS-Position live in Google Earth verfolgen. Zunächst nur mit dem GPS Bluetooth Receiver direkt am Laptop. Aber man kann jetzt breitbeinig und albern mit seinem Book in der Hand durch die Straße latschen und sich dabei von Google Earth auf den Kopf schauen lassen. Schöne neue Welt. Wenn der Cache schön voll ist kann man auch offline damit viel Spaß haben. Das taugt auch für längere Wegstrecken.

Im Netz habe ich dann noch eine kleine Java-Applikation gefunden, die die grundlegende Kommunikation zwischen GPS Bluetooth Device und Telefon demonstriert. Dank Prom gibt es jetzt schon einen kleinen Prototyp eines Programms für das Telefon, das die Position vom Bluetooth GPS empfängt dann via GPRS/UMTS an einen Server überträgt, der das dann wiederum in eine Live-Ansicht in Google Earth umwandelt. Theoretisch wenigstens, denn die UDP-Pakete finden derzeit noch nicht ihren Weg nach draussen.

Als Hardware kommt so ein simpler SIRF3-Chip-bestückter Taiwan-No-Name-Adapter zum Einsatz, den sich Frank wohl mal für knapp 60 EUR auf eBay geschossen hat. Die Dinger sind alle kompatibel untereinander. Vielen Dank für die Tips bei meinem ersten Posting, das hat mich alles auf die richtige Spur gebracht. Der Hack sollte aber eigentlich mit allen Arten von Adaptern arbeiten.

Kleine technische Frage an die Experten: hat jemand irgendwelche Erkenntnisse darüber, ob O2 in seinem normalen GPRS Dienst das UDP-Protokoll generell oder in bestimmten Port-Bereichen sperrt? Erfahrungen mit anderen Providern? Derzeit kriegt das Telefon keine Paket ins Netz, aber ich weiss nicht, ob es an dem Programm oder an meinem Mobilfunkprovider liegt. Kann mir zwar nicht vorstellen, dass die blocken (warum sollten sie), but you never know.

Wie auch immer, es läuft auf jeden Fall schon was. War mein erster halbwegs kniffliger Hack in Ruby. Die Sprache finde ich immer noch ein wenig fummelig und nicht im Ansatz so hübsch wie Dylan. Aber durchaus nützlich, wenn man es mal verstanden hat.