Auf der kommenden re:publica 08 bin ich als Moderator auf dem Panel Die Zukunft der Social Networks engagiert. Mich würde mal interessieren, was ihr von einer solchen Diskussion erwarten würdet und ob ihr Tips für Gesprächsthemenkarten habt. Bitte kein sinnloses StudiVZ-Bashing sondern nur ernstgemeinte Zuschriften :)
Archiv des Autors: Tim Pritlove
Easterhegg 2008
Seit Samstag nachmittag war ich dann auch auf dem Easterhegg 2008 in Köln und habe so die letzten beiden Tage der Veranstaltung mitbekommen. Und ich muss sagen, dass das, was ich gesehen habe, mir sehr gut gefallen hat.
Dem Chaos Computer Club Köln (C4) ist da was gelungen. Das begann schon mit der Location, dem Bürgerhaus Stollwerck, dass sich als ideal für diesen Art von Veranstaltung erwiesen hat. Ich war da anfangs eher skeptisch, sah mich aber umfangreich widerlegt. Gratulation an die Orga, die aus der Außenperspektive geschmeidig und entspannt ablief.
Obwohl vieles gut und nur ein übliches Maß an Dingen nicht so gut lief denke ich, dass der C4 aber trotzdem noch unter seinen Möglichkeiten geblieben ist. Da geht noch mehr. Ich denke, hier hat man sich selbst zu wenig zugetraut und sollte schauen, wie man die Schlagzahl erhöhen kann.
Ich fände es wünschenswert, wenn man diese Veranstaltung in Köln – dann vielleicht unter einem anderen Namen – am gleichen Ort weiterführen würde. Der ideale Termin wäre Pfingsten, das ebenfalls ein langes Wochenende bietet und eigentlich der letzte noch nicht vom Chaos Computer Club genutzte christliche Feiertagskomplex ist.
Der Westen Deutschlands könnte von so einer Kernveranstaltung zehren und eine noch lebendigere Chaoskultur entwickeln als ohnehin schon da ist. Mit Hamburg (Easterhegg), Köln (nn), Darmstadt (MRMCD) und Berlin (Congress) wäre dann in nahezu jedem Bereich Deutschlands ein interessantes Veranstaltungsangebot zu finden.
Die Hamburger wären meiner Meinung nach gut beraten, den Easterhegg künftig jedes Jahr auszurichten, denn als Wanderveranstaltung tut ein Zwei-Jahres-Rhytmus für die Szene einfach zu wenig und führt nur dazu, dass man selbst keine Kontinuität aufbaut. Zusätzlich zu den vier genannten Kernveranstaltungen könnte man sicherlich noch eine neues Konzept für eine Wanderveranstaltung finden, die zusätzlich jedes Jahr eine neue Region für den Club erschließt. Da ist noch Luft drin.
Ich brauch VPN
Es ist zum Heulen. Derzeit sitze ich in einem Hotel in Nantes und das via Orange / France Telekom bereitgestellte sogenannte „Internet“ ist so dermassen beschnitten, dass es mir weder gelingt, stabile SSL-Verbindungen zu meinen Chat-Servern noch Uploads von neuen Chaosradio Express Folgen hinzubekommen. Dazu sind noch zahlreiche willkürliche Streaming-Dienste beeinträchtigt oder die Durchsatzraten zu populären Sites wie google.video.com unerklärlich langsam. Hier scheint eine furchtbar schlecht an den europäischen Markt angepasste und ursprünglich für China vorgesehene „Zugangstechnik“ frei zu drehen.
Meine zweite Option ist ein Kulturzentrum, wo ich eigentlich freien Zugang habe. Aber dort hat irgendein Loony den „Microsoft Internet Security and Acceleration Server“ an den Start gebracht, der einfach mal alle Ports jenseits von 1024 zu ignorieren scheint. Verbindungen zu Jabber-Servern sind unmöglich, ein Zwangsproxy verhagelt einem auch die Hälfte des Webcontents und weitere mir technisch noch nicht ganz klaren Kollateralschäden lassen mich langsam daran zweifeln, ob ich hier überhaupt noch ordentlich arbeiten können werde.
Ich brauche ein VPN. Allerdings kein OpenVPN, weil ich damit schon abgeschlossen habe. Ich sehne mich eher nach einem professionellen VPN-Dienst, der mit den Bordmitteln von Max OS X 10.5 problemlos in Betrieb genommen werden kann. Hat da jemand von Euch Erfahrungen und kann einen Anbieter empfehlen?
Update: Hab mir jetzt mal einen Monat Zugang bei Swiss VPN gekauft. Kostet nur 3,33 EUR (USD 5) und macht einen guten Eindruck (Zugang via PPTP) soweit. Erstaunlich wie aus einem Stück Dreck auf einmal brauchbares Netz wird. Und NAT habe ich so auch nicht mehr. Tolle Sache. Mal kucken, ob es hält, was es verspricht.
Zweitausendfünfhundersiebenundsechzig
In Berlin (und nur in Berlin) wurden im letzten Jahr täglich 2567 Telefongespräch abgehört. Das macht dann 937.000 im ganzen Jahr. Ich finde, der Begriff Überwachungsstaat trifft es irgendwie nicht so recht mehr.
Ergänzung: Fiedel erläutert das Menü für die Kosten der Aktion.
Kommentarstau
Au Backe. Bin vorhin mal wieder zufällig auf der Admin-Seite meines Blogs gelandet und wurde dort mit dem Hinweis „235 comments in moderation“ begrüßt. Diese Liste bestand zwar aus großen Teilen aus Spam, aber auch aus einer ganzen Reihe sonstiger Kommentare der letzten Wochen. Darunter auch ein paar zornige Wortmeldungen, in denen mir Zensur und ähnlicher Quark vorgeworfen wurde. Ich mache hier keine Zensur, sondern ich habe wenig Zeit und leide wie alle unter den negativen Auswirkungen von Spam.
Wie auch immer: ich bin jetzt diese lange Liste von Hand durchgegangen und haben den offensichtlichen Spam gelöscht und den Rest freigeschaltet. Ich habe jetzt auch eine Einstellung gewählt, die mich von den moderierten Kommentaren per Mail in Kenntnis setzt. Das fehlte bisher. Nebeneffekt eines jüngst neu aufgesetzten Blogs. Shit happens.
Erfahrungen mit M-Audio Firewire Equipment anybody?
Gibt es unter meinen Lesern Leute, die Erfahrungen mit M-Audio Firewire Equipment haben? Mich interessiert, welche Latenzen mit den Audio-Interfaces (und mit welchen) so real zu erzielen sind.
Update: Um das gleich mal zu konkretisieren: mich interessieren ausschliesslich Erfahrungen mit Mac OS X und bevorzugt wäre ich an Erfahrungen mit diesem Gerät interessiert: M-Audio NRV-10. Und was ich am liebsten hören würde ist, dass es mit der Hardware realistisch machbar ist, eine Round-Trip Latenz von unter 10ms hinzubekommen. Dann wäre das extrem brauchbar. Sonst eher nicht.
Today, we are all Germans
Rop wagt einen Blick zurück seit er mit Frank auf dem 22C3 die Niederlage der Hacker ausgerufen hat und zeigt sich beeindruckt von der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts, die uns ein neues Grundrecht beschert hat: Today, we are all Germans.Er vergleicht die Situation mit Deutschland mit anderen Ländern:
So the people of Germany seem to be successfully defending themselves against their government. What’s wrong with the rest of the world? There have been plenty efforts in many other countries to defend the notion of privacy, but the Germans have simply been provided with better and sharper tools for defending themselves.
Und daraus folgert er:
Given how incredibly alone Germany seems to be in defending these principles, the defense of German freedom has long become important to non-Germans as well. At this point in time, I think it makes much more sense for me to defend the real and defended notion of privacy in Germany than fight the eternal uphill battle of trying to re-introduce this profoundly lost concept in The Netherlands.
Mit anderen Worten: Deutschland könnte der Ort sein, an dem sich Entscheidungen über die Sicherung unserer Privatsphöre und Freiheit global auswirken. Deutschland könnte sozusagen zum Swing State der Freiheit werden. Interessante These. Das macht die Arbeit gegen unsere freiheitsunterdrückenden Machthaber noch wichtiger, da irgendwie gilt, dass was in Deutschland an Freiheitsentzug nicht verhindert wird, danach weltweit (oder zumindest in Europa) den Bach runtergeht.
Chaosradio live zum aktuellen Geschehen
Ursprünglich unter dem Thema „Computerverwanzung“ angekündigt wird sich die heutige Chaosradio-Sendung wohl vor allem mit den überaus erfreulichen Neuigkeiten vom Bundesverfassungsgericht befassen, die im Rahmen ihrer Urteilssprechung zur Online-Durchsuchung so mal ganz nebenbei ein neues Grundrecht des digitalen Zeitalters definiert haben.
Wer live dabei sein will, dem sei wie immer das Streaming-Angebot der Freunde des Chaosradio empfohle wie auch die Teilnahme im Chaosradio Chat.
Liebes Bundesverfassungsgericht
„Grundrecht auf Gewährleistung der Vertraulichkeit und Integrität informationstechnischer Systeme„Das haben wir gebraucht. Vielen Dank dafür.
Reiselust: Jena, Weimar, Erfurt?
Thürigen kenne ich ja noch gar nicht. Daher freut es mich, dass es mich das nächste Wochenende (ab 29.1) mal nach Jena verschlägt. In dem Zusammenhang erwäge ich, auch in Weimar und Erfurt einen Besuch abzustatten, auch wenn ich mir da noch nicht ganz sicher bin. Liegt aber alles schön nah beieinander.
Falls jemand Tips und Empfehlungen hat, insbesondere für potentielle Podcasts, bin wie immer sehr aufgeschlossen – auch wenn ich recht wenig Zeit habe und mit Kind und Kegel unterwegs bin, so dass ich auch nicht besonders flexibel sein werde. Hinweise wie immer bitte an tim at ccc dot de.