Status Chaosradio-Server

Der letztes Wochenende durchgeführte Umzug des Racks, in dem auch der Chaosradio-Server wohnt, ist weitgehend problemlos vonstatten gegangen (so hatte dieses Blog z.B. keine Probleme), nur der Chaosradio-Server selbst muckte auf. Nach dem Umzug wollte die Maschine nicht mehr so recht booten, meldete etwas von Dateisystemfehlern und stürzte dann auch noch bei dem Versuch, diese zu beheben wiederholt ab.

Es folgte ein etwas arbeitsreiches Wochenende, um das System wieder zum Laufen zu bringen (an dieser Stelle Dank an Elisa für den heldenhaften Einsatz) und eine weitere Woche, um den Status Quo vor dem Umzug wieder herzustellen (hier geht der Dank an Leon, der für Elisa dann einsprang). Jetzt sind (fast) alle Daten wieder am Start und der Webserver ist jetzt auch entsprechend konfiguriert, um die neue Bandbreite auch zu nutzen.

Für die Podcastdownloads via HTTP hat sich der Zustand schlagartig von untragbar (bei einem CRE Release war die Leitung oft tagelang zu 100% ausgelastet) zu total großartig (die letzte Folge NSFW kam allseits mit gesättigten Downloadleitungen daher und schaffte einen Peak von 480 MBit/s) geändert. So ist es nicht ganz so schlimm, dass es mir noch nicht gelungen ist, das BitTorrent-Setup wieder herzustellen, aber ich hoffe, dass ich das bald gefixt bekomme. Spätestens dann ist die Download-Situation perfekt.

Ich danke allen für die Geduld und die vielen guten Ratschläge. Ideen wie ein eigenes Content Distribution Network waren zwar sinnvoll, aber ich wollte den zusätzlichen Administrations-Aufwand meiden (um ihn generell niedrig zu halten) und wartete daher die Verfügbarkeit der schnelleren Verbindung ab. Das hat nun leider länger gedauert als gedacht, aber Ende gut alles gut.

Bauarbeiten am Freitag

Sieht ganz so aus, als ob der Server dieses Blogs am Freitag für eine Weile nicht erreichbar sein wird für wichtige Bauarbeiten. Unklar, wann es genau losgeht und wie lange es dauern wird. Also lehnt Euch einfach entspannt zurück.

Update: Der Umzug ist leider nicht ganz so elegant vonstatten gegangen wie geplant und gehofft. Jetzt dauert es noch ein wenig, ggf. das ganze Wochenende über.

Flattr, zweiter Streich

Nun ist der zweite Monat abgelaufen, an dem ich meine kollektiven Projekte über Flattr-Buttons dem Mikrospenden öffne. Nachdem ich im Mai bereits beeindruckende 208,54 EUR eingenommen hatte, war ich gespannt, wie sich die Dynamik entwickeln würde.

Ich hatte verschiedene Erwartungen: mit Sicherheit würde die Zahl der aktiven Teilnehmer steigen, da der ganze Hype um Flattr sich in den letzten Wochen durch die ganzen Berichte wohl erst so recht entfaltet hat. Der wurde im Kern nur durch die zuletzt recht mager vergebenen Invite-Codes begrenzt. Zudem konnte man erwarten, dass manche Teilnehmer von einem recht konservativen Start mit 2 EUR Verteilsumme auf ein höheres Budget wechseln würden.  Wie es nun genau aussieht, kann ich nur raten.

Aber wenn die allgemeine Einnahmesituation da eine Aussage zulässt, dann könnte ich nicht so falsch liegen: Carta erhöht auf 201,22 EUR, das iPhoneblog verbucht 202,10 EUR, das lawblog bezieht 247,68 EUR, netzpolitik.org stellt 576,53 EUR an Einnahmen fest, Herr Niggemeier freut sich über unerwartete 352,89 EUR und die taz scheint in diesem Monat mit 988,50 EUR EUR den Vogel abgeschossen zu haben. Ich vermute, dass einige Blogs und Podcasts, die sich bisher noch nicht geäußert haben oder das auch nicht vorhaben zu tun ggf. auch nicht so schlecht gefahren sein werden.

Und ich? Auch wenn ich nicht vorhabe, meine Buchhaltung künftig komplett über dieses Blog laufen zu lassen, werde aber hier auch noch mal wiedergeben, was Flattr für mich im Juni 2010 eingebracht hat: insgesamt sind es stattliche 875,89 EUR gewesen, die die gesammelten Buttons eingespielt haben. Das ist immerhin eine Steigerung um mehr als das Vierfache.

Ein Großteil der Summe wurde durch das Flattrn (sagt man das so?) von einzelnen Podcast-Episoden bzw. dem Klicken der Buttons, die das jeweilige Projekt insgesamt repräsentieren, eingespielt. Nicht ohne Stolz stelle ich fest, dass sich Chaosradio Express immer noch an der Spitze der Flattr-Top5 befindet und damit natürlich auch für das Projekt als solches wirbt.

Der durchschnittliche Cost Per Click, der im letzten Monat für mich noch bei etwas mehr als 14 Cent lag, hat sich für mich auf überraschend hohe 29 Cent verdoppelt. Wohlgemerkt im Mittel: der Wert schwankt  je nach Button extrem zwischen 0,01 und 1,64 EUR pro Klick. Ich stelle dazu fest, dass dieser Durchschnittswert doch sehr individuell zu sein scheint, da die taz z.B. bei in etwa vergleichbaren Einnahmen nur auf 12 Cent kommt (im Monat zuvor 9 Cent). Das bedeutet wohl, dass Leute, die die taz klicken, entweder generell weniger Geld freigeben oder mehr Buttons anklicken, da kann man nur mutmaßen. Oder es bedeutet, dass zumindest einige meiner Spender recht wenig andere Empfänger an ihren Ausgaben beteiligt haben. Das weiß derzeit nur Flattr selbst.

Tja, was soll ich sagen? Das ist natürlich alles total toll und höchst erfreulich. Allein die Flattr-Einnahmen bisher decken z.B. alle Kosten rund um mein kleines Podcaststudio über die zwei Monate und tragen somit ganz erheblich dazu bei, dass ich mit meinen freien Angeboten so fortfahren kann – und vor allem will. Auch wenn ich weiterhin nebenbei Auftragsarbeiten durchführen möchte und muss, ist der durch Spenden geschaffene Freiraum in meinem Fall enorm. Ich verspüre da schon richtig Unterdruck, so dass ich quasi automatisch überlege, wie ich mehr Material produziert und unter die Leute verteilt bekomme. Ein sehr angenehmer Zustand für alle Beteiligten.

Mit Flattr allein ist das aber alles (noch) nicht zu reissen: ich freue mich besonders über die direkten Zuwendungen, die viele von Euch über die geradezu „traditionellen“ Spendenwege wie Überweisung oder PayPal-Zahlung mir zukommen lassen. Besonders großartig finde ich die Beiträge von denen, die gleich einen Dauerauftrag eingerichtet haben (egal in welcher Höhe), denn dies signalisiert neben der ohnehin hohen persönlichen Komponente einer direkten Überweisung auch noch das Vertrauen in meine zukünftigen Ergebnisse – während Flattr ja vor allem eine Belohnung für bereits geleistetes darstellt.

Trotzdem scheint Flattr meine Erwartungen zu erfüllen und es bleibt zu hoffen, dass noch mehr Inhalteanbieter auf den Zug springen und bei ihren Nutzern für Flattr werben. Ich verstehe die Enttäuschung einiger, bei denen die Umsätze sich nicht mit denen einiger bekannter Adressen vergleichen lassen, aber ich denke, das kommt  nicht überraschend. Für manche zahlt sich hier wohl auch endlich mal die kontinuierliche Arbeit über viele Jahre aus und es ist durchaus vorstellbar, dass sich hier zunächst auch noch die aufgestauten Danksagungen der letzten Jahre Bahn brechen und sich die Situation noch ein paar mal grundlegend verändert. Ich gehe also nicht davon aus, dass sich meine Einnahmen von Flattr in jedem Monat vervierfachen werden, das wäre sicherlich zu viel des Guten. Aber ich denke, wir werden in den nächsten Monaten noch von so einigen anderen hören, die für ihre gute Arbeit im Netz von der großen Zahl der Nutzer entsprechend angemessen vergütet werden.

Ich bleibe Optimist.

Greenpeace, O’Reilly und sonstige Aktivitäten

Nach der unerwarteten Downtime dieses Blogs von mir mal ein kleiner Fortschrittsbalken von mir bezüglich meiner Projekte. Ich hatte ja schon immer wieder mal angedeutet, dass es was neues geben wird und dann zog sich immer wieder alles ewig hin. Zuletzt gab es auch wenig CRE und Leute kommen schon wieder ins Zweifeln, was denn los sei :)

Für dieses Jahr waren und sind drei neue Podcasts geplant, die ich als Auftragsarbeit durchführe. Dazu will ich mich hier mal äußern.

Greenpeace PolitCast

Greenpeace Politcast Podcast Logo

Dieser Podcast ist eine Auftragsarbeit für Greenpeace Deutschland, in der ich als Moderator agiere und den stellvertretenden Leiter der politischen Vertretung von Greenpeace in Berlin zu Aktuellem befrage. Das ganze ist noch im Teststadium und es sind bisher nur drei Sendungen geplant gewesen, die bereits veröffentlicht wurden.

Leider war es bisher nicht möglich, für den Podcast eine eigene Homepage oder auch nur Kategorie einzurichten, so dass ich auf die drei Sendungen einzeln linken muss. Es gibt aber einen Eintrag im iTunes Podcast Directory, den man abonnieren kann (leider mit leicht kaputten Metadaten). Der direkte Podcast-Feed ist hier.

Die Sendungen sind natürlich als aktuelle Sendungen gedacht und daher auch schon wieder etwas veraltet. Wer aber Lust hat, trotzdem mal reinzuhören, sei hiermit aufgefordert, hier etwas Feedback dazu abzulassen. Zu trocken? Zu lang? Richtige Themen? Richtiger Ansatz für so einen Themenbereich? Trägt das Konzept? Das würde mich wirklich, wirklich interessieren.

O’Reilly Kolophon

oreilly-kolophon-logo.jpg

Ein zweites Projekt ist der O’Reilly Kolophon Podcast, der demnächst im O’Reilly Community Blog gestartet werden wird. Hier geht ähnlich wie bei CRE pro Sendung um einen Themenschwerpunkt, der sich aber aus der Autorenschaft bzw. den allgemeinen Themen von O’Reilly rekrutiert. Auch das Projekt ist zunächst in einer Testphase – drei Ausgaben dürft ihr zunächst erwarten.

Dort gibt es zunächst nur einen Platzhalter, später dann den Eintrag bei iTunes und dann bald auch die erste reguläre Sendung.

Ich bin hier sehr gespannt, wie die Idee, die Arbeit eines Verlages und deren Print-Produkte mit einem netzbasierten Radioprogramm zu kombinieren, greifen wird. Die Gespräche sollen Hintergründe zu den Themen und natürlich auch den Büchern und den Autoren liefern und damit auch eine Entscheidungshilfe, ob ein Buch für einen interessant sein kann (oder auch nicht).

Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr da mal reinhört und vielleicht über die Zeit der ersten drei Folgen dabei bleibt. Kommentare zum Programm gerne direkt im Blog von O’Reilly, denn da gehören sie hin.

Projekt Nummer Drei

Das dritte Projekt ist noch in der Entstehungsphase und daher halte ich hier noch ein wenig dicht, um die Spannung nicht wegzunehmen. Aber im Vergleich zu den ersten beiden wird es thematisch noch näher an dem liegen, was ich bei CRE mache, aber einen deutlicheren Themenschwerpunkt haben. Das ganze ist auch schon vom Start weg etwas langfristiger ausgelegt und wird hoffentlich nicht mehr so lange brauchen, bis es losgeht. Es ist aber derzeit noch offen, ob es vor der Sommerpause (von Mitte Juli bis Mitte August werde ich definitiv nichts produzieren) anfängt oder erst danach.

Grund sind hier zahlreiche Verzögerungen, die auf die etwas knifflige Terminfindung mit Gesprächspartnern zurückzuführen sind. Das wird jetzt in der kommenden Urlaubszeit sichtlich nicht einfacher werden, daher ist alles noch ein wenig unklar.

Aber: Projekt Nummer Drei wird Euch gefallen. Da bin ich mir sicher.

Wieder da

Wegen eines schwerwiegenden Ausfalls des DNS-Servers war dieses Blog leider in den letzten Tagen kaum erreichbar. Jetzt sollte wieder alles gehen. Es wird daran gearbeitet, dass es zukünftig alles etwas solider aufgestellt ist.

I am flattered

Es macht ganz den Eindruck, als ob Flattr, die neue und noch nicht mal vollständig in den öffentlichen Betrieb übergegangene Plattform zum unkomplizierten Verteilen von regelmäßigen und im Betrag vorab festgelegten Spenden im Internet, einen ganz guten Start hat. Dafür sprechen schon die Zahlen der registrierten Nutzer, die man aus den vergebenenen User IDs lesen kann. Während ich recht früh zum Zug kam und mit der Startnummer 243 ausgerüstet wurde, habe ich jetzt schon User IDs über 16000 gesehen. Ich vermute, das Wachstum wird auch noch eine Weile anhalten.

Nachdem die Website im Mai begann, wirklich zu funktionieren, habe ich die entsprechenden Buttons auf meine Blogs und Podcast-Archive geworfen, ein wenig drüber gezwitschert und gewartet, was passiert. Zu meiner größten Überraschung stürmten die für den jeweils gesamten Podcast geltenden Flattr-Items für Chaosradio Express und Not Safe For Work in kürzester Zeit an die Spitze der Charts. Ich leite daraus nicht viel ab. Mittelfristig werde ich da sicherlich von so hyperaktiven und wertvollen Blogs wie netzpolitik.org abgelöst werden, aber so ganz nebenbei sagt es auch eine Menge aus über die Bindung zwischen Podcaster und Hörer, die ich schon immer  stärker eingeschätzt habe als bei Blogs und anderen Medien.

Das User Interface von Flattr ist noch etwas roh. Johnny hat weitgehend recht mit den fehlenden Auswertungswerkzeugen, aber ich habe aus direkten Gesprächen mit Flattr den Eindruck gewonnen, dass dieses Problem sehr wohl bekannt ist. Von daher erwarte ich da inkrementelle Verbesserung. Mit Hilfe des Flattr-Teams habe ich aber meine Monatszahlen mal etwas genauer analysiert bekommen, worüber ich hier mal berichten möchte.

Der spannende Wert ist der Cost Per Click (CPC) oder auch „Click value“ (Flattr scheint da auch noch keine einheitliche Terminologie aus der Taufe gehoben zu haben): wieviel die Zahl auf den Buttons (im Schnitt) wert ist. Dazu bedurfte es zunächst der Zahl der Clicks, die sich wie schon angedeutet nicht so einfach ermitteln lässt, wenn man viele „Things“ am Start hat. Wer seinem Blog einen sog. Autosubmission-Button hinzugefügt hat, hat – entsprechendes Interesse an den eigenen Inhalten vorausgesetzt – in Windeseile eine unüberschaubare große Zahl von „Things“ im System, die einem noch nicht aggregiert werden. Durch die Hilfe des Flattr-Teams brauchte ich aber nicht von Hand zu addieren. Ergebnis: exakt 1501 Clicks konnten im Mai meinem Account zugeordnet werden.

Fragt sich als nächstes, wie viel Geld letztlich darüber hereinkam: der mir von Flattr zugeordnete „Flattr Revenue“ betrug für den Mai genau 208,54 EUR. Keine unerhebliche Summe muss ich sagen und den geringen Aufwand alle mal wert. Ob dieser Betrag jetzt dem ersten Hype geschuldet ist und die Gunst der Hörer damit dann auch schon wieder verpufft ist, lässt sich derzeit nicht sagen. Wir werden sehen.

Kommen wir zu der interessanten Zahl, dem Wert des Clicks. 208,54 EUR geteilt durch 1501 Clicks ergeben einen Betrag von etwas weniger als. 0,14 EUR pro Click. Das deckt sich auch mit den Ergebnissen bei Udo Vetter im lawblog, der auf 15 Cent kam.

Es liegt mir fern, hier in Euphorie auszubrechen, aber ich habe das Gefühl, dass hier was wächst, was durchaus nachhaltig sein könnte. Interessante kurzfristige Folgen bei mir selbst waren, dass ich nach den Einnahmen meinen monatlichen Ausgabenbetrag prompt von 5 auf 10 EUR erhöht habe und bei allen wirklich informativen Artikeln und Podcasts schon intuitiv nach dem Flattr-Button suche. Die dort abgebildete Zahl sagt letztlich nämlich viel mehr aus, als die unverbindlichen „I like“ Knöpchen von Facebook, denn hier sind sie mit Verbindlichkeit gepaart. People put their money where their mouth is. Man bezieht Stellung und fühlt sich dann auch selbst besser.

Kostenloskultur, my ass! Ich habe daran nie geglaubt. Ich weiß, dass es in unserer Gesellschaft (und damit auch im Netz) sehr wohl eine Bereitschaft gibt, für Gutes Geld zu geben. Die Angebote, die sich beklagen, haben entweder ihre Mittel nicht genutzt, ein korrektes Angebot zu schaffen oder hatten nicht die Mittel und Resourcen dazu, ein solches aufzusetzen. Für die letztere, die erheblich größere Gruppe des Netzes, kann Flattr ein Weg sein, Reputation auch in zählbaren Wert umzusetzen. Man schaue sich nur das Augenrollen der taz an, deren Halbmonats-Revenue mit Flattr vermutlich das Gesamt-Onlinespendenaufkommen des letzten Jahres überschritt (Update: Vermutung traf nicht zu, siehe Kommentar der taz weiter unten). Ich wäre wenig überrascht, wenn die Einnahmen für den Juni bereits eine weitere Praktikums-, wenn nicht sogar Redakteursstelle zumindest kofinanziert (ist ja bei der taz nicht so teuer :).

Natürlich werden wir demnächst die typisch deutsche Datenschutz-, Anonymitäts- und Waaaah-Flattr-hat-all-unsere-Daten-und-übernimmt-die-Weltherrschaft-Diskussion führen müssen und ich bin echt froh, dass die Truppe von Flattr in Schweden sitzt und nicht in Hamburg. Aber ich tippe mal, das Netz wird letztlich in Angesicht des unbestritten großen Nutzens des ganzen Projektes auch wieder zur Ruhe kommen. Vielleicht schafft es Deutschland ja auch mal, sich mal mehr den Chancen einer Technologie als nur ihren (theoretischen) Risiken zu widmen. Schöne Grüße auch aus Kalifornien.

Was mich betrifft kann ich mehr als zufrieden sein. Als ich vor zwei Jahren alles auf eine Karte gesetzt habe und beschloss, mich zu 100% aufs Podcasting zu konzentrieren und auch wenig Lust hatte (und habe) mich mit Werbung oder ähnlichen Sponsoring-Konzepten zu finanzieren, war noch nicht klar, wie das Verhältnis der Hörer zu meinen Produktionen wirklich ist.

Aber die Reaktionen auf meine Spendenaktionen Ende 2008 und in diesem Jahr, sowie das unmittelbare Feedback auf den zahlreichen Hörertreffen in den letzten Monaten (wo ich insgesamt schon über 400 Hörer persönlich treffen konnte) haben mir klargemacht, wie wichtig es ist, einen kurzen Draht und vor allem eine persönliche Kommunikation mit der eigenen Community zu pflegen. Das Verhältnis von Medienproduzent zu Medienkonsument ist hier beileibe nicht so asymmetrisch wie in klassischen Medien. Deswegen habe ich mein kleines Abenteuer auch „Personal Media“ genannt. Denn darum geht es: eine extrem persönliche Art der Medienproduktion, die eine höchst persönliche Art des Medienkonsums ermöglicht.

Flattr scheint mir eine interessante Ergänzung dieses Konzepts zu sein: Personal Payment (ich meide hier den Begriff „Social Payment“, der üblicherweise herumgeworfen wird, mal bewusst). Der Flattr-Click ist mehr Anerkennung und Erfüllung eines Dankeswunsches als ein Zahlungsvorgang. Man gibt ja auch nicht zusätzliches Geld aus, man lässt Leute an einem ohnehin existieren Pool teilhaben. Hat ein wenig was von Geburtstagspartyeinladung irgendwie. Auch sehr persönlich.

Nun bin ich gespannt. Nichts würde mich mehr freuen, als wenn durch Flattr eine Zahlungskulturbewegung losgetreten wird, die Leute ermutigt, Dinge zu tun, die sie lieben, anstatt Dinge zu tun, die sie tun müssen, weil ihnen das Geld fehlt, ihre Freiheit zu leben. Im Kern ein ähnlicher Anspruch wie ihn die Debatte um das Grundeinkommen mit sich führt, aber mit andern Mitteln. Auch das Wort „Kulturflatrate“ kommt mir hier mir über die Lippen, denn eigentlich ist es nichts anderes. Allerdings kommt Flattr einerseits ohne Bürokratiemonster aus und andererseits kommt meine persönliche Entscheidung zu 100% zur Geltung. Eine tolle Sache.

Wenn es so weiter geht, werde ich sicherlich meinen Monatsbeitrag auf 20 EUR erhöhen und Flattr wird sich fragen lassen müssen, warum es noch keine 50-Euro-Option gibt. Sollte dieser Kreislauf wirklich in Gang kommen, könnte das Netz noch mal richtig spannend werden. Auch wenn es das ja sowieso schon immer war und immer sein wird. Aber dann merken es viellleicht auch die Anderen (TM).

 

14.05.10: Hörertreffen in Freiburg im Breisgau

In der nächsten Woche verschlägt es mich für ein paar Tage nach Freiburg und so werde ich am Freitag, den 14. Mai 2010 ab 20 Uhr Zeit für ein Hörertreffen haben.

Ort steht noch nicht fest. Gesucht ist wie immer eine gemütliche Kneipe o.ä. mit brauchbrem Essensangebot und ruhiger Atmosphäre. Pluspunkte gibt es für einen
separaten Raum.

Wer kommen möchte trägt sich bitte wie gehabt mit „+1“ in die Kommentare ein (Absagen entsprechend mit „-1“), damit ich einschätzen kann für wieviele Personen Platz gebraucht wird.

Update: das Treffen wird vermutlich im Grünhof stattfinden. Ich warte noch auf die Reservierungsbestätigung, aber ich denke mal, das wird’s wohl werden.. Reservierungsbestätigung erfolgt, alles klar.

NSFW Status Update

Da auf Twitter und auch hier in den Kommentaren immer wieder nachgefragt wird, ob es neue Folgen des NSFW-Podcasts mit Holgi geben wird und wenn ja wann, möchte ich mich kurz zum Status des Experiments äußern. Die kurze Antwort lautet: es geht bald weiter.

Die lange Antwort ist, dass Holgi und ich zunächst noch eine Reihe von Ereignissen abwarten müssen, die es uns erlauben, wieder einen regelmäßigen und halbwegs stabilen Termin für die Aufnahme zu finden. In der letzten Zeit war es schlicht unmöglich, da unsere jeweiligen Verpflichtungen sich gegenseitig auslöschten.

Ich bin zuversichtlich, dass wir uns irgendwann Ende April wieder gemeinsam vors Mikrofon begeben werden. Und dann könnt ihr wieder Eure wertvolle Zeit mit unseren wertlosen Kommentaren zum Zeitgeschehen vergeuden. Ist das nicht schön?

11.04.10 Hörerfrühstück in Wien

Da ich ab morgen für ein paar Tage in Wien weile, liegt es nahe, ein weiteres Hörertreffen einzuleiten. Dieses Mal als Frühstück, aber wie letztes Mal im WerkzeugH. Das ganze würde dann diesen Sonntag, den 11. April 2010 ab 11 Uhr stattfinden.

Würde mich freuen, wenn jemand mitfrühstückt. Bei Interesse wie gehabt bitte ein „+1“ (oder „-1“ bei Absage), damit wir entsprechend Platz reservieren können.

05.04.2010: Hörertreffen in Dresden

Am Ostermontag, den 5. April 2010, bin ich in Dresden und würde gerne bei Interesse ein Hörertreffen in Dresden machen. Wie gewohnt wäre ich Euch dankbar, wenn Ihr hier ein „+1“ hinterlasst, wenn ihr dabei sein wollt und ein „-1“, wenn ihr wieder absagen müsst.

Ort steht noch nicht fest. Da ich in der Neustadt weile möchte ich es gerne dort machen. Gesucht ist wie immer: Kneipe mit Platz, die einem relativ ruhigen Raum und Speis und Trank bieten kann. Vorschläge sind gern gesehen. Start wäre wohl so ca. 20 Uhr, da sage ich aber noch genau Bescheid.

Platz ist jetzt reserviert. Wir treffen uns ab 20 Uhr im Max in der Louisenstrasse 65 in Dresden-Neustadt. Freu mich auf Euch.