The Month of Apple Bugs möchte jeden Tag einen Apple-Fehler berichten. Die ersten vier sind schon zusammengekommen. Ich bin gespannt, wie schwer das Paket am Ende wiegt. Bisher zweimal QuickTime, einmal iPhoto, einmal VLC (non-Apple).
Archiv des Autors: Tim Pritlove
Blinkenlights Videos in 640×480
Ich spiele gerade sehr erfolgreich mit der aktuellen SVN-Version von HandBrake herum und bin jetzt endlich in der Lage, DVDs direkt in iPod-kompatible Videos im 640×480-Format zu wandeln. Sehr schick, denn jetzt gibt es endlich ein Format, dass nicht nur amtliche Qualität erzeugt sondern via iPod hochmobil ist. Ideal für ad-hoc-Präsentationen, mobile Videoabende und zur Festplatten-Archivierung von DVDs.
In dem Zuge habe ich dann auch gleich mal hochauflösende Versionen der beiden Blinkenlights-Dokumentationen gemacht und anstatt der kleineren Versionen auf Chaos TV gepackt. Wer Interesse hat kann sich also Blinkenlights- und Arcade-Filmchen in richtig schick ziehen. Die Dateien sind vielleicht etwas größer als sie sein müssten, aber ich wollte da mal keine Qualitäts-Kompromisse eingehen.
Wer auch das aktuelle HandBrake haben will, muss sich Subversion und jam installieren (z.B. via MacPorts) und via svn co svn://multics.dynalias.com/HandBrake/trunk auschecken. Dann die Textdatei BUILD durchlesen und ab geht er, der Peter.
Update: MPEG Streamclip hat auch vor ein paar Tagen ein Update erfahren und kann jetzt auch das große iPod-Format. Es geht voran.
Video der Hinrichtung von Saddam Hussein
Der 23C3 lenkt ganz schön ab. Und jetzt, wo ich mir die Nachrichtenlandschaft wieder so anschaue kommt mir die unglaublich verschrobene Diskussion, „was man denn zeigen dürfe“ vor die Nase. Es ist wohl mal wieder Zeit, ein wenig Realität zu verbreiten. Daher landet hier jetzt das Saddam-Video im Podcast Feed. So richtig grausam ist es ja nun wirklich nicht. Eigentlich nur ganz normale Staatsräson à la Auge-um-Auge. Letztlich verrät die Eile der Hinrichtung nur, worum es eigentlich geht: dass der junge Herr nicht ausplaudert, was er alles so erlebt hat, in seinem Leben. Das wäre für einige wohl allzu peinlich.
Echt tolle Demokratie, die die USA da im Irak „gebaut“ haben. Ein gnadenloses Armutszeugnis und wahrscheinlich für die nächsten 50 Jahre der Default-Lehrbuch-Inhalt, wie man Weltpolitik großräumig verkackt, sich dabei seine eigene Wirtschaft in eine Krise reitet und so ganz nebenbei eine halbe Million Leute killt und weiteren 23 Millionen Menschen ohne jede Not das Leben ruiniert und die Lebensgrundlage entzieht. Und daher ist auch jede Schönfärberei unangemessen. The public must eat it’s own dog food.
Video Podcast: Video der Hinrichtung von Saddam Hussein (MPEG-4, 5,9 MB, 00:02:37)
[via insanefilms.com]
23C3 Coverage
futur:plom hat sich am 23C3 mächtig ausgebloggt: insgesamt sind 29 ausführliche Beiträge zum Congressprogramm zusammengekommen. Sehr lesenswert. Hut ab.
Artikel zu Wahlcomputern in der FAZ
Vermutlich weil das Thema auf dem 23C3 wieder auf der Agenda stand, hat die FAZ dazu gebracht, einen Artikel zu Wahlcomputern zu schreiben, der die aktuelle Situation zusammenfasst. Die Dringlichkeit der Situation kommt mir dabei zu wenig rüber aber besser als nichts.
Update: Der Artikel war wohl doch schon seit zwei Wochen in der Mache und erschien auf Seite 1 (!) der Printausgabe. Das Timing würde ich aber trotzdem mit dem Congress in Verbindung bringen wollen.
It’s fun to hack the RFID
Eines der Highlights auf dem Congress war die Gruppe monochrom aus Wien. Sie traten als die Proto-Melodic Comment Squad auf und dichteten allerlei Lieder und trugen diese dann auch spontan auf dem Congress mit Gitarrenbegleitung lauthals vor.
Das mit Abstand tollste Lied war „RFID„, das auch die Melodie des Pop-Klassikers YMCA von den Village People gesungen wird.
Die Performance kann jetzt schon auf YouTube bewundert werden. Unser Dokuteam hat aber noch eine Aufnahme gemacht, die eigentlich besseres Bild und Ton bieten sollte. Das dauert aber noch ein paar Tage. Dann landet es sicherlich auf Chaos TV.
Eine Frage des Vertrauens
Ich bin nicht ganz unglücklich darüber, wie das Thema „Vertrauen“ auf dem 23C3 aufgegriffen wurde. In vielen Vorträgen, Interviews und Gangdiskussionen kam es zu Tage. Allerdings in stets abgewandelter Form. Das war zu erwarten und auch beabsichtigt, denn natürlich lässt ein so einfacher Satz wie „Wem kannst Du vertrauen?“ Raum für Spekulation und Interpretation. So soll es sein.
Ein wenig haarig wurde es allerdings schon bei der Opening Keynote, denn der Ansatz, den ich in den Raum geworfen habe entsprach nun wirklich nicht dem, den John Perry Barlow aufgriff und vertrat. Seine Bemerkungen, dass er Teilen der Hacker Community nicht vertraue und mehr Engagement gegen die erwarte, die nicht zu einem geselligen Beisammensein im Cyberspace beitragen kann ich verstehen, auch wenn er natürlich ausgerechnet bei dem Congress-Publikum mit solchen Bemerkungen auf wenig Gegenliebe traf, da das Selbstverständnis (zu recht) ein anderes ist. Trotzdem war es sicherlich auch nicht schlecht, nicht unbedingt nur Marmelade ums Maul zu bekommen und etwas Kontroverse von Beginn an tut dem Congress gut. So wie im letzten Jahr die „We Lost The War“ Diskussion die Leute auf Trab hielt war das Hin und Her um Barlows Kommentare ständig wiederzufinden. Am Ende dürften alle dazugelernt haben: das Publikum als auch Barlow selbst, der sicherlich überrascht war, soviel Rücklauf auf seine Bemerkungen zu erhalten.
Ich für meinen Teil habe versucht, andere Aspekte zu betonen. Mir ging es um ein positives Bild des Vertrauens als Kraft in der Gesellschaft. Der gesellschaftliche Zusammenhalt basiert auf Vertrauen und überall wo Vertrauen durch Kontrolle ersetzt wird („Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“), entsteht Enttäuschung und Misstrauen, dass am Ende genau das Fehlverhalten erzeugt, was eigentlich verhindert werden sollte. Beim Terrorismus lässt sich dieses Schema bestens beobachten.
Daher meine Kernthese: Vertrauen schafft Sicherheit. Die Rufe unserer Politiker danach Flugzeuge abzuschiessen, die Heimcomputer aus der Ferne auf Verdächtiges auszulutschen und durch die Vorratsdatenspeicherung als grundsätzlich verdächtig darzustellen verletzt nicht nur unser Grundgesetz, es vernichtet Vertrauen. Und es vernichtet vor allem das Vertrauen der Gesellschaft in ihre Führer, was am Ende vielleicht das Schlimmste ist, was uns passieren kann, weil selbst ein gut meinender und ggf. sogar gut handelnder Politiker am Ende nicht mehr mit der nötigen Autorität handeln kann, die ihm lieb ist.
„Vertrauen erfordert Offenheit und Diskretion“ war eine andere These. Diese geht sehr mit der CCC-spezifischen Erweiterung der Hackerethik („Private Daten schützen, öffentliche Daten nützen“) und zeigt aber auch die Schwierigkeit in der Abwägung. Wo endet die Offenheit, wo endet die Diskretion? Dies stets abzuwägen ist unser Auftrag. Aber wichtig ist, das Vertrauen als Basisprinzip des Miteinander voranzustellen. Gegenseitiges Vertrauen schafft gegenseitigen Frieden. Und das ist die Sicherheit, die wir brauchen. Ich denke, wir sollten uns mit diesem Ansatz Scharfmachern vor allem aus der CSU/CDU und FDP (siehe NRW-Entscheidung zur Online-Durchsuchung) entgegensetzen.
Thank You
Thanks to everyone who came and/or contributed to 23C3 in whatever form. It has been a great event and by far the best Congress ever. We are all very happy about everything went.
Riding with Robots: Best of 2006
Die Website Riding with Robots bietet immer schön frische Fotos von aktuellen Weltraummissionen und bietet auch einen eigenen Podcast an. Zum Jahresabschluss gibt es eine audiovisuelle Zusammenfassung, die ich Euch nicht vorbehalten möchte.
Bis ich mich thematisch auch dem 23C3 zuwenden kann brauche ich noch etwas Erholung. Aber es war auf jeden Fall ein außergewöhnlich guter Congress mit nahezu ausschliesslich guten Nachrichten.
Video Podcast: Riding with Robots: Best of 2006 (MPEG-4/MOV, 20,7 MB, 00:09:25)
Besinnung
In einer Welt, in der uns die Gedankenverstopfung namens „Religion“ uns in zunehmendem Maße dem Untergang näher bringt, kann ich nur hoffen, dass das „besinnliche Fest“ irgendwie dazu beiträgt, dass auch endlich alle mal zur Besinnung kommen.
Als Atheist hat man es mit den ganzen „spiritistischen“ Feiertagen ja so seine liebe Not aber zumindest habe ich dank des praktischen sozialen Nutzens dieses Ereignisses mit der Zeit meinen Frieden damit geschlossen. Trotzdem denke ich, dass es höchste Zeit ist, aufzuwachen und sich dem nicht enden wollenden Kasperkram um Got und Böse klar und deutlich entgegenzustellen. Die alle Züge des Faschismus tragende christliche Rechte der USA als auch die islamischen Heißsporne in aller Welt haben derzeit einfach zu viel Raum.
In diesem Zusammenhang empfehle ich „zum Fest“ zwei BBC-Produktion von Richard Dawkings: The God Delusion und den zweiten Teil The Virus of Faith. Viel Spaß.