Religion ist heilbar! Rettet das kleine Ferkel!

Mir gehen diese Gott-Leute schon immer auf den Keks und es ist schön zu sehen, dass es allmählich auch Tendenzen in unserer (westlichen) Gesellschaft gibt, diesen Wahn die rote Karte zu zeigen. Neben populären Kritikern des Gott-Wahns und aktiven Verfechtern eines naturalistischen Weltbilds wie Richard Dawkins und den Brights gibt es auch im kleinen immer wieder bemerkenswerte Aktionen.

Eine davon ist das Ferkelbuch, dass sich nun von unserer Famlienministerin bedroht sieht. Das Buch ist ein Kinderbuch und erzählt die Geschichte vom Ferkel und dem Igel, die „Gott“ auf den Grund gehen, dabei auf den Wahn der drei monotheistischen Religionen stossen und am Ende abgestossen von so viel Hass wieder in ihr glückliches Leben zurückkehren.

Die Website schildert ausführlich die Versuche, den Verlag mundtot zu machen und das Buch zu verbieten. In einer Aufstellung der Fakten wird dabei die hahnebüchene Argumentation des Ministeriums aufgeführt („geeignet, die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen oder ihre Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit zu gefährden“) und die Antwort des Verlages dazu geliefert, warum diese Vorwürfe ins Leere greifen.

Am 6. März wird es eine mündliche Verhandlung geben, in der die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien über den Antrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zu befinden hat.

Ich empfehle derweil den Kauf bei Amazon: Wo bitte geht’s zu Gott?, fragte das kleine Ferkel. Ein Buch für alle, die sich nichts vormachen lassen (Gebundene Ausgabe)

Veröffentlicht unter German

Probleme mit der Einwahl bei Alice-DSL

Gestern war mal wieder so ein Tag: das Internet bei zu Hause fiel aus, Ursache unklar. Mein Equipment liess sich nicht dazu bewegen, via PPPoE eine Verbindung zu Alice aufzubauen.

Nach einer Weile des Herumspielens machte ich mich also auf den Weg durch die Support-Instanzen und hatte auch irgendwann ein Gespräch mit einem „Techniker“. Der war zwar eigentlich recht freundlich und aufgeschlossen, aber konnte sich auch nicht so recht erklären, warum der Verbindungsaufbau nicht klappen wollte. Alle Lampen leuchteten wie es nötig erschien und das DSL Modem hatte durchaus Verbindung zum Netz als auch zu meinem Router.

Nach der Frage, „ob ich Vista oder XP“ habe und meinem Hinweis, dass mir sowas nicht ins Haus kommt, meinte er noch eine große Minute zu haben und schlug vor, ich sollte es doch mal mit „Ping“ probieren. Ich versuchte meinen komischen Blick in Laute umzusetzen und fragte leicht irritiert, was er damit meinen würde. Er erklärte mir, ich müsste das Modem ja per Ping auf der Adresse 192.168.1.1 ansprechen können. Nachdem ich ihm ausführlich dargelegt hatte, dass ich mich schon seit 19 Jahren mit TCP/IP beschäftige und seine Aussage kompletter Dummfug sei, kassierte er seinen Vorschlag wieder.

Am Ende kamen wir überein, dass wohl das DSL Modem einen Schuss hat, auch wenn ich das irgendwie nicht so recht glauben wollte. Später kam dann Hannes bei mir vorbei und warf mal sein großartiges Network Night Vision an. Dabei bemerkten wir, dass sein Rechner sehr wohl eine Verbindung aufgebaut bekommt. Nur meine nicht. Rätselraten.

Nach einer Weile kam ich dann drauf: ich hatte das „Service Name“ Feld in der PPPoE Konfiguration ausgefüllt. Liess ich es leer, ging alles. Weia. Da muss es wohl eine Änderung der Software bei Alice gegeben haben, von der der Techniker aber wohl nichts wusste. Beunruhigend auch, dass er keine Tools zur Hand hat, um den Traffic zwischen Router und Netz (via dem DSL Modem) auf Paketebene zu verfolgen – denn dann hätte er sehen müssen, dass mein System durchaus eine PPPoE-Verbindung angefragt hatte.

Falls also jemand gerade Netzverlust bei Alice hatte, dann könnte es auch daran liegen.

Irgendwas liegt in der Luft im Prenzlauer Berg: auch Andreas kämpft mit PPPoE-Problemen :)

Eingeschränkte Grundrechte in Hessen

Es ist wirklich nicht schön, was man aus den Computer-Wahllokalen in Hessen zu hören bekommt. Wahlhelfer drängen Wähler nach Ablauf einer kurzen Zeitfrist, ihre Wahl abzugeben und stürzen dann in die Wahlkabinen, um „zu helfen“. Hier wurde das Wort „Wahlhelfer“ wohl falsch verstanden – denn die Wahl muss geheim bleiben, dafür wurde die Wahlkabine mal erfunden.

Aber es gibt noch viele weitere unangenehme Meldungen, die derzeit gehäuft in den Kommentaren von Holgis Blogpost aufschlagen.

Montag: DorkBot in der c-base

Am kommenden Montag ist in der c-base in Berlin findet im Rahmen der transmediale und mit Unterstützung von Régine von We Make Money Not Art das jährliche DorkBot Berlin Event („People are doing strange things with electricity“) statt. Eintritt liegt bei 5 EUR (für Transmediale-Besucher mit Ticket kostenlos). Die Veranstaltung ist auf englisch. Ich bin gebeten worden, an diesem Abend die Moderation zu übernehmen und habe das gerne zugesagt.

Hier das bisher geplante Lineup:

  • mikro.FM: „Your friendly neighborhood micro transmitter network and how to join in.“
  • Fabienne „fbz“ Serriere: „Future Fabrics: construction techniques for wearables with flexible and washable circuitry.“
  • Moving Forest“ – The team presents its electronic gadgets -introducing Ricardo from New York with his Radio Gun Revolt, Martin from Berlin with his Scrying Boards, and Pit from Backyard Radio with their micro FM node – before this 12 hour sonic performance will premiere at transmediale.08.
  • 02L – Outside Standing Level: „Unità Zero“ – An interactive set of five pads at power of two: 32 possible combinations of stunning videos and vibrating mixed audio sequences, triggered by stepping feet.

Ich freue mich auf einen unterhaltsamen Abend und würde mich natürlich freuen, wenn wieder viele Gäste kommen. In den letzten Jahren war das Event eigentlich immer gut besucht und zeigte beeindruckende Projekte.

Wieder zurück

Jetzt bin ich wieder zurück von meiner Tour, die sehr abwechslungsreich war und mich in einer Woche nach Köln, Bonn, München und Wien geführt hat. In Köln konnte ich mal wieder den C4 besuchen, was sehr nett war. Dort habe ich auch die jüngst veröffentlichte CRE-Folge Nr. 67 aufgenommen, wo es um Microcontroller geht.

In Bonn war ich dann im Netzladen zu Besuch, wo dann auch prompt am gleichen Abend die KDE4-Release-Party gefeiert wurde. Auch dort habe ich einen Podcast aufgenommen, der als nächstes veröffentlicht wird.

In München kamen dann noch zwei Podcasts dazu, die sich beide mit dem Mac beschäftigen. Zwischendurch war ich auf dem dieses Mal nicht ganz so lustigen Download Day von Hubert Burda, wo man aber interessante Leute treffen und sprechen kann. In dem DLD-Getümmel findet man aber selten eine ruhige Minute, so dass ich mich anders als im letzten Jahr, nicht zu irgendeinem Interview für CRI durchringen konnte.

Die DLD-Party am Montag abend im Bayrischen Hof war dann so gar nicht mein Geschmack. Das lag wohl einerseits an meiner Partymüdigkeit, andererseits an der grauenhaftesten VJ-Bespielung, die ich jemals gesehen habe. Da flogen schlecht aufgelöste, schlecht freigestellte und mit kaputtem Alphakanal ausgestattete DLD-Logos und andere Grausamkeiten konzeptionslos und bar jeder Ästhetik in Kreisbahnen über die Wände. Wirklich zum Kotzen hässlich und eine Beleidigung des gesamten Raumes, der eigentlich recht pompös und glamourös daher kam. Davon blieb dann wenig übrig. Es ist mir schleierhaft, warum man das nicht gleich nach 5 Minuten abgeschaltet hat.

Ich war aber auch nicht so ganz im Conference-Mode und habe mir den DLD-Dienstag dann auch gespart, um stattdessen einem etwas lustlos vorgetragenen Talk von Bruce Schneier an der Uni München zu lauschen. Über Wahlcomputer wollte er nicht reden, das stünde ja alles auf seiner Website. Allerdings stand auch das, was er sonst sagte alles auf seiner Website, so dass man sich das auch hätte schenken können. Man merkte, das er hier wohl eine Gefälligkeit durchführte und eigentlich keine Lust auf den Vortrag hatte. So nutze er die Zeit dann auch, um gefällig auf seine Buchpublikationen hinzuweisen. Alles nicht wirklich schlimm, aber auch alles andere als mitreissend.

In Wien war ich zwar nur einen Tag, aber es war trotzdem wieder sehr inspirierend, die recht junge, dynamische und neophile Szene rund um das Metalab weiter kennenzulernen. Auch hier fielen zwei Podcasts für CRE ab.

Bis die neuen Sendungen gepostet werden vergeht aber noch ein wenig Zeit, da ich sie zunächst noch fertig machen, abhören und verlinken muss. Und jetzt, wo ich wieder zurück bin habe ich nicht mehr so viel Zeit wie auf der Tour. Aber es kommt alles, keine Bange.

Ist Chaosradio Express ein Leitmedium?

Etwas staunend blickte ich auf eine jüngst veröffentlichten Statistik von Rivva, der Liste von aktuellen Topquellen aus „90 Tagen Rivva-Titelseite“ – den Leitmedien im Web.

Da finden sich dann viele bekannte Nachrichtenseiten und Blogs in wenig überraschender Reihenfolge. Allerdings stutzte ich auch Platz 62, wo sich doch tatsächlich Chaosradio Express als erster Podcast zu finden ist. Weiter hinten auf Platz 203 und 217 finden sich dann noch Chaos TV und Chaosradio. Auf Platz 336 sogar Lunatic Fringe :)

Nun ja, traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast. Mir ist vor allem nicht ganz klar, was hier eigentlich genau gezählt wird und wie dass dazu führen kann, dass die Podcasts so weit oben stehen. Hat da jemand Einblick?

Die Liste ändert sich angeblich jeden Tag, dieser Blogpost ist wahrscheinlich zum Zeitpunkt der Konsumierung bereits veraltet :)