Schon gewusst? Offiziell muss man seit Anfang des Jahres ab Anfang 2007 für einen Computer Gebühren an die GEZ abführen, weil man damit ja theoretisch öffentlich-rechtlich „Rundfunkprogramme“ empfangen kann. Leute, die keinen betriebsbereiten Fernseher oder Radio haben, waren bislang von einer solchen Zahlung ausgenommen. Nun ist das anders. Im Prinzip.
Irgendwie könnte ich diesen Gedanken nachvollziehen, wenn es denn so wäre, dass alle öffentlich-rechtlichen Programme auch über das Internet bezogen werden könnten. Außer ein paar Podcasts und RealVideo-Streams einiger Sendungen gibt es aber quasi nichts. Wo ist der ARD-Stream, der mir das _gesamte_ 1. Programm liefert? Wo ist ARTE? Wo sind die anderen Sender? Und vor allem: wo ist die bezahlbare (!) Bandbreite, die einem einen problemlosen (!) Empfang dieser möglichen Angebote ermöglicht?
Das ganze ist eigentlich nur unter dem Populärbegriff Abzocke zu zu bewerten. Die Website PC-Gebühr fasst den aktuellen rechtlichen Stand und mögliche Maßnahmen übersichtlich zusammen und ruft zu Gegenmassnahmen auf.
Ich persönlich habe im Prinzip kein Problem damit, öffentlich-rechtliches Fernsehen zu finanzieren, aber unter den aktuellen Bedingungen fände ich jeden Beitrag schlicht absurd. Ich benutzte meinen Computer zu 99.999999999% für andere Dinge und der von mir abonnierte Tagesschau-Podcast bleibt meist ungesehen, weil sich mir gerade so die Monotonität und Engstirnigkeit der Berichterstattung im Fernsehen wieder deutlich gemacht hat.
Das ganze ist ein Dilemma, denn sicherlich habe ich kein Interesse an einer vollständige Privatisierung des Mediensektors geschweige denn einer ausschließlichen Finanzierung über Werbung. Letztlich würde ich den deutschen öffentlich-rechtlichen Rundfunk als notwendige staatliche Aufgabe ansehen, so dass man ihn eigentlich direkt aus dem Gesamtsteueraufkommen finanzieren müsste. Denn eine Geräte-bezogene Beitragspflichtigkeit ist letztlich nicht mehr durchsetzbar und ich finde, es sollten eh alle Bürger dazu beitragen, dass es eine zumindest ein bischen unabhängige, professionelle Presse gibt.