Neues Flattr-Feature: Donations

Flattr hat heute ganz leise ein neues Feature hinzugefügt: es ist jetzt möglich, Personen (genaugenommen Flattr-Accounts), eine direkte Spende zukommen zu lassen. Dazu erscheint jetzt unter jedem Benutzeraccount auf der Profilseite ein neuer „Donate“-Knopf.

Das Minimum liegt wieder bei 2 EUR, das Maximum scheint sich nur aus der verfügbaren Menge Geldes auf dem eigenen Konto abzuleiten beträgt 50 EUR bzw. liegt bei der verfügbaren Menge Geldes auf dem eigenen „Means“-Konto. Die Abbuchung Spende erfolgt gemeinsam mit der Verteilung des „Kuchens“ am Ende des Monats und man kann diese Spenden bis zum Monatsende – so wie die Subscriptions – im Dashboard wieder rückgängig machen.

Auf die Spenden wird wie bei der normalen Ausschüttung die Flattr-Fee von (derzeit) 10% erhoben eine Gebühr von 20 Cent erhoben. Der Empfänger der Spende weiß am Ende nicht, von wem die Spende kam und es ist derzeit nicht ersichtlich, ob einem auch mitgeteilt wird, wie viele einzelne Spender es in dem Monat gab. Man wird sehen.

Ich weiß ehrlich gesagt nicht genau, was ich von dem neuen Feature halten soll. Ich verstehe zwar die Motivation (vermutlich gab es wg. Wikileaks eine Menge solcher Anfragen), aber ich finde, es bricht ein wenig mit dem Grundmodell, auch wenn natürlich niemand gezwungen ist, das Direktspenden-Feature zu nutzen. Man wird sehen, welche Auswirkungen es hat. Auf jeden Fall wird Flattr damit flexibler und erlaubt auch übermässige Schenkungen und ist damit auch eine Alternative zur Banküberweisung und PayPal – wenngleich es dafür im Vergleich deutlich teurer ist. Aber eben auch einfacher.

Als Spendenkanal für rechtsgültige Spenden an gemeinnützige Organisationen taugt es damit natürlich immer noch nicht, aber das ist hier wohl auch nicht beabsichtigt.

Nachtrag: Wie Martin in den Kommentaren richtig bemerkt, sind die Spenden nur für Accounts und damit eben nicht für Buttons. Das bedeutet, dass man im Zweifel nicht zuordnen kann, für welches Projekt diese Spende gedacht war. Das mag nicht unbedingt ein Problem sein, aber bricht auch sehr mit dem, was man von Flattr bisher gewöhnt war. Warum sollte man den Donate-Knopf nicht direkt mit dem „Thing“ verknüpfen? Auf die Höhe des Betrages und den Empfänger hat es keinen Einfluss, aber man weiß wenigstens, wofür diese Spende erfolgt ist.

2. Nachtrag: Jetzt gibt es auch einen Blogbeitrag von Flattr zu dem Thema und anders als von mir vermutet ist die „Fee“ für eine direkte Spende ein fixer Betrag von 0,20 EUR (auf der Website ist derzeit nur von „Fee“ die Rede, was mich zur falschen Annahme verleitet hat). Damit ist es für große Beträge deutlich billiger, dieses Feature zu nutzen als PayPal. Immerhin.

Außerdem ist das Dashboard etwas detailreicher, man kann sich einen Offline-Flattr-Knopf mit QR-Code bauen, man kann jetzt auch auf 3 EUR Monatsbeitrag erhöhen (vorher kam nach 2 EUR gleich 5 EUR), die Organisationen, die den Monatsbeitrag erhalten, wenn man niemand geflattred hat sind jetzt auf der Website aufgeführt, Gravatar-Icons finden an mehr Orten Verwendung und auf Basis der Tags wird auf „ähnliche“ Things verwiesen.

Am 10. Januar sind die Detailabrechnungen für Dezember 2010 verfügbar. Ich werde dann mal ein wenig Bilanz ziehen und auf das erste Flattr-Kalenderjahr zurückblicken.

11 Gedanken zu „Neues Flattr-Feature: Donations

  1. Was mich daran stört: Man spendet an ein Benutzerkonto und nicht für einen Inhalt. Ich lasse verschiedene Websites unter meinem Namen laufen. Sollten sich solche Spenden etablieren, müsste ich dies überdenken und allenfalls pro Website ein Flattr-Konto einrichten.

  2. Ist eine Einzelspende via Flattr wirklich einfacher als eine per Paypal? Und wenn ja: Sind mir das die deutlich höheren Gebühren wert? Ich glaube eher nicht.
    Ich persönlich träume ja dagegen von der Möglichkeit, per Bankeinzug auf sein Flattr-Konto einzahlen zu können…

    • Demnach wäre es sinnvoller einen Flattr-Donate-Button (wie PayPal-DonateButton) anzubieten, der erst eingerichtet werden muss und nicht von vorneherein pro Account vorhanden ist. Hier könnte dann auch eingestellt werden, wohin die Kohle fließt…

  3. Pingback: Die Woche in Links (01/2011) | gumpelMEDIA

  4. Habe das Feature jetzt bereits dreimal genutzt und empfinde es als sinnvolle Ergänzung. Wenn mal eben ein Journalist spontan nach Ägypten reist und Geld für Roaminggebühren benötigt ist es einfach praktischer, wenn man auch mal 2 Euro am Stück „überweisen“ kann.

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