Der 25C3, 2009 und ich

Wie gewohnt werde ich am kommenden Congress – dem 25C3 – teilnehmen und ich freue mich auf das lustige Treiben, das mich (wie alle anderen dort auch) in seinen Bann schlägt und wirr im Kopf macht. Der Congress ist meiner Auffassung nach in seiner Dichte und Irrwitzigkeit nach wie vor unerreicht und nicht zu unrecht zu der Kopiervorlage für Hackerveranstaltungen weltweit geworden. Wer’s noch nicht erlebt hat sollte das übrigens schleunigst mal nachholen.

Allerdings hat sich meine persönliche Perspektive auf die Veranstaltung in den letzten Jahren deutlich geändert. Nach dem 22C3 habe ich meine Rolle als Veranstalter für den Chaos Computer Club Schritt für Schritt an die nächste Generation übergeben und nehme seitdem primär als normaler Besucher teil. Der 23C3, das Camp 2007 und der 24C3 sind weitgehend ohne meine Mitwirkung zustande gekommen. Um so mehr freute es mich, dass der CCC auch ohne mich eine Kontinuität an den Tag legt, die den CCC-Veranstaltungen immer noch den Elfenstaub-Charakter verleiht, der sie so sehr von anderen Veranstaltungen unterscheidet.

Trotzdem habe ich auf dem 23C3 und dem 24C3 immer noch die Eröffnungs- und Abschlussveranstaltung bestritten, da ich darum gebeten wurde. Damit ist in diesem Jahr auch Schluss und die Congressgemeinde wird sich an eine andere Moderation gewöhnen müssen. Damit geht für mich eine schöne und erfahrungsreiche Zeit endgültig zu Ende. Es war mir stets eine Ehre, den Club in dieser Form in der Öffentlichkeit vertreten zu dürfen und hoffe natürlich, mit meinem Wirken der Sache stets gerecht geworden zu sein.

Nun kennt diese Hintergründe nicht jeder und daher dachte ich, ich weise an dieser Stelle noch ein mal explizit darauf hin, dass ich nicht die richtige Stelle für organisatorische Anfragen bin, die ich über alle möglichen Kanäle immer noch bekomme. Solche gilt es an die offiziellen E-Mail-Kontaktadressen zu richten. Da werden Sie geholfen.

Mein einziger Auftritt auf dem Congress wird mein Vortrag über die Technik des Blinkenlights Stereoscope Projekts in Toronto sein, der jetzt auf den zweiten Tag (28. Dezember 2008) um 16:00 Uhr in Saal 2 umgelegt wurde. Würde mich freuen, Euch da zu sehen.

Für mich wird 2009 vor allem aus Podcast-Produktion bestehen und ich freue mich außerordentlich, dass ich mich jetzt endlich (weitgehend) uneingeschränkt darum kümmern kann, denn das Mikrofon ist meine Welt. Ich möchte meine Formate weiterentwickeln und auch für neue Zielgruppen erschliessen. Keine Angst: das schließt einen Sprung ins vollkommerzielle oder für mich themenfremde Bereiche aus. Mir schwebt ein evolutionärer Ansatz vor, der die Schritte mit der bisher enstandenden Community macht, denn ein Podcast ist ohne die Hörer nichts. Das ist mir nicht erst seit der Spendenaktion klar.

In diesem Sinne wünsche ich Euch frohe Weihnachten, einen guten Congress, ein tolles neues Jahr und was Euch sonst noch alles so bewegt und zeckt. Es bleibt spannend!

Weihnachtspodcastverpflegung

Mit Weihnachten und Congress vor der Tür steht zwar gerade so einiges an, aber dafür kommen ein paar bereits vorproduzierte Podcasts zur Veröffentlichung und vor Jahresende schicke auch noch eine weitere Folge von Chaosradio Express in den Datenäther.

Aber zunächst gibt es neues Futter für den am letzten Wochenende gestarteten Podcast für dieGesellschafter.de. Die neue Ausgabe bringt ein Interview mit dem Vorsitzenden des Bund für Umwelt- und Naturschutz in Deutschland (BUND, ein rekursives Akronym!) über seine persönliche Arbeit und natürlich die der von ihm geleiteten Organisation. Ein satter 2-Stunden-Brocken mit vielen nebenläufigen Geschichten und Anekdoten. Ein Versuch, sich einer eigentlich weithin bekannten Organisation auf andere Weise zu nähern und bisher ungehörtes zu Tage zu fördern. Ihr entscheidet, ob das gelungen ist.

DG002 Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland

Das neue Projekt

Ich freue mich sehr, nach langer Vorbereitungszeit nun endlich die Veröffentlichung eines neuen Projektes bekannt geben zu können, denn heute kroch die Katze endlich aus dem Sack:

Ab sofort moderiere ich im Auftrag der Aktion Mensch eine neue Podcast-Serie namens dieGesellschafter.de, der – wie unschwer zu erkennen ist – ein zusätzliches Informations-Angebot im Rahmen der Initiative Die Gesellschafter darstellt. Das ganze wurde heute im Blog des Projektes angekündigt.

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Ich habe lange mit der Aktion Mensch darüber beraten, welcher inhaltlicher Ansatz hier gefahren werden soll. Vom Modus her allerdings wird vielen von Euch das Konzept aber bekannt vorkommen. Wie bei Chaosradio Express ist der Podcast für dieGesellschafter.de ein Interview-Podcast, nur mit einem klaren Fokus auf gesellschaftliche Themen und wie man sich selbst in der Gesellschaft einbringen kann. Wer also nicht-technischen Themen bei Chaosradio Express schon immer was abgewinnen konnte wird sich hier sicherlich schnell heimisch fühlen.

Die erste Ausgabe des Podcasts widmet sich auf meinen Wunsch der Aktion Mensch selbst. Ich spreche mit Heike Zirden, zuständig für Öffentlichkeitsarbeit und damit auch Projektchefin von dieGesellschafter.de, über die Organisation, die eigentlich jeder irgendwie kennt aber von der auch selten erraten wird, worum sie sich nun eigentlich wirklich kümmert. Geplant ist eine Ausgabe alle 14 Tage, aber da schon die ersten Sendungen vorproduziert sind wird es am Anfang deutlich schneller gehen. Die nächsten Folgen sind dann Gespräche mit anderen NGOs, philosophische Hintergrundgespräche und das Innenleben von konkreten Projekten. Es geht hier also um deutlich mehr als nur die Aktion Mensch. Gemäß dem Projekt-Motto „In was für einer Gesellschaft wollen wir leben“ versuche ich eine möglichst große Themenvielfalt zu entwickeln und Einblicke in gesellschaftliches Engagement aufzuzeigen.

Der Podcast ist ab sofort freigeschaltet. Hier ist der Podcast-Feed und hier klickst Du iTunes. Ich würde mich natürlich freuen, wenn ihr alle mal reinhört und bei Gefallen auch abonniert.

Wer dieGesellschafter noch nicht kennt, dem seien noch ein paar Resourcen empfohlen. Das ganze ist als Platform zur Diskussion und Meinungsbildung über gesellschaftliche Themen gedacht. Die Diskussion nimmt damit einen großen und wichtigen Teil ein. Das Tagebuch wiederum ist ein moderiertes Blog, in dem sich täglich unterschiedliche Persönlichkeiten zu aktuellen Themen äußern. Die Themenauswahl im Tagebuch allein zeigt, wie weit das Projekt aufgespannt ist. Das Tagebuch kann sicherlich auch für den Podcast als Inspiration für neue Themen dienen.

Dazu kommen das Filmfestival (dazu bald in einem Podcast mehr) und ein Kurzfilmwettbewerb und vieles anderes mehr. dieGesellschafter sind auch auf Twitter zu finden.

Ich freue mich besonders über das Zustandekommen dieses Projekts, weil ich seit Jahr und Tag das Potential von Podcasts für NGOs gepriesen habe. Besonders Interview-Podcasts eignen sich meiner Auffassung nach hervorragend für unabhängige Organisationen, um ihre Arbeit, ihr Engagement und ihre Motivation von innen zu beleuchten und damit sowohl die eigenen Leute, Förderer und Sympathisanten als auch interessierte Dritte die eigenen Themen näherzubringen. Letztlich ist auch der Chaos Computer Club ein NGO und ich denke, dass das gesamte Chaosradio-Projekt für den Club sehr förderlich war und ist.

Überrascht war ich allerdings auch von der Medienaffinität und dem hohen Willen zum Experiment bei der Aktion Mensch. Ich habe eine Organisation kennengelernt, die nicht nur genau weiß, wohin sie will, sondern auch bereit ist, jenseits der gepflasterten Staße und des Trampelpfades ihre Wege zu finden und dabei auch Neuland zu betreten. Von dieser Mentalität könnten viele Gruppen zehren. Da das Geld der Aktion Mensch primär Partnerorganisationen zugute kommt (dazu mehr im ersten Podcast), die damit ihre eigenen Ziele realisieren, profitieren schon jetzt viele andere davon.

Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit und natürlich freue ich mich auch sehr, wenn mich möglichst viele von Euch dabei begleiten.

Noch ein Wort zu Chaosradio Express: das DG-Projekt war nun schon lange geplant und wird einen bestimmten Teil meiner Zeit in Anspruch nehmen. CRE ist dadurch allerdings nicht gefährdet. Gerade nach der Spendenaktion ist CRE für das nächste Jahr auf gleicher Augenhöhe und wird von mir mit der selben Energie wie bislang vorangetrieben. Ich sehe die beiden Projekte auch eher als sich gegenseitig ergänzend als in Konkurrenz zueinander stehend. Während sich CRE trotz Ausnahmen immer mehr auf die Technik konzentrieren wird, ist es bei DG die Gesellschaft (das heißt aber nicht, dass gesellschaftliche Themen bei CRE keine Rolle mehr spielen).

Und: aller guten Dinge sind drei. Neben Technik und Gesellschaft soll auch die Politik in meinem Portfolio noch eine Rolle spielen. Dazu aber später mehr. Ich habe noch so einiges vor im nächsten Jahr und will jetzt noch nicht alles verraten.

15.000

Man soll die Feste ja feiern, wie sie fallen. Und wenn mich meine elektronische Verarbeitungsanlage nicht belügt, bin ich heute den fünfzehntausendsten Tag auf der Welt. Happy Birthday to me. Passiert ja auch nicht alle Tage :)

Mal kucken. Vielleicht rufe ich heute abend noch zu einem spontanen Umtrunk auf. Watch me on Twitter.

Vorbereitungen

Die Würfel sind gefallen. Das nächste Jahr wird ein Jahr der Reisen und ich bin schon fleissig am Planen, wie ich Chaosradio Express durch die von Euch ermöglichte BahnCard 100 ausgestalten werde. Zumindest für den Januar und Februar sehe ich schon so einige Orte, die ich besuchen möchte, aber es ist noch zu früh für konkrete Pläne oder gar Ankündigungen.

Eigentlich wäre ich schon gerne im Dezember gestartet, aber leider macht mir meine Gesundheit gerade einen Strich durch die Rechnung, weswegen ich hier auch ein wenig untergetaucht bin. Jetzt geht es wieder so ein bisschen, aber ich musste deswegen auch schon ein paar CRE-Termine absagen. Die einzige verfügbare Zeit ging dazu gerade voll für die Vorbereitung ein paar anderer Projekte drauf, die schon lange in der Warteschlange waren und über die ich hoffentlich bald berichten können werde. Es bleibt spannend.

Für meine Reisen möchte ich auch eine Anregung aus den zahlreichen Kommentaren gerne aufgreifen: wenn ich nicht allzu spontan aufbreche, werde ich hier und da auch mal zu einem kleinen Hörertreffen rufen (sofern Interesse besteht). Das gibt mir Gelegenheit, viele von Euch mal kennenzulernen und Feedback direkt einzusammeln.

Außerdem halte ich natürlich meine Augen nach interessanten Veranstaltungen auf. Da bin ich auch immer für Tips zu haben.