Freitag der dreizehnte

Der letzte Freitag war eigentlich ein großartiger Tag. Nach drei Tagen ging die re:publica zu Ende, an der ich die Ehre hatte, mitzuwirken. Ich habe drei Panels moderiert und über Pentabarf referiert. Ich habe viel ermutigendes Feedback zu Chaosradio Express bekommen und eine Reihe sehr interessanter Gespräche geführt. Die Stimmung vor Ort war großartig und am Ende fühlte ich mich von der Atmosphäre ein bisschen an das erste Camp erinnert.

Alles war super, die Sonne schien und der krönende Abschluss war eine feuchtfröhliche Abschiedsparty in den Räumen von newthinking. Als sich die Veranstaltung gegen 23 Uhr begann aufzulösen, wollte auch ich langsam meine Sachen packen. Doch dies wurde bereits im Vorfeld vereitelt: meine Tasche samt PowerBook, iPods, diversen Aufnahmegeräten, Kopfhörer, Kabeln, Adaptern und anderen sowohl persönlich als auch finanziell wertvollen Dingen war offensichtlich aus einem Privatraum geklaut worden. Alles weg. Freitag der dreizehnte. Der Horror kam, als es am schönsten war.

Frust

Meine Situation könnte jetzt kaum schlechter sein. Meine wichtigsten Produktionsmittel sind futsch und natürlich kommt es dann auch gleich richtig hart: mein letztes Backup ist unbrauchbar. Nahezu die gesamte digitale Arbeit der letzten zehn Jahre ist vernichtet. Die Dokumentation und Rohdaten von Blinkenlights, interhemd und vielen anderen Projekten ist nicht mehr da. Nur meine E-Mail und alle anderen Server-basierten Daten gibt es noch. Ich fühle mich so leer wie schon lange nicht mehr. Ein Moment der Unaufmerksamkeit und es ist alles vorbei. Es ist unbeschreiblich.

Ich denke, ich werde auf absehbare Zeit zahlreiche Projekte nicht fortführen können. Ohne mobilen Rechner und meine Daten darf ich quasi bei Null anfangen.

Fahndung

Der Dieb soll allerdings keine Freude an seinem Gerät haben. Mit den verschlüsselten Daten auf dem Rechner wird er nichts anfangen können und ein verschlissenes PowerBook ist auf dem Markt nicht mehr viel wert. Sollte derjenige allerdings diese Zeilen lesen: für die vollständigen Daten zahle ich gerne den Neupreis des Gerätes. Bei newthinking hängt ein entsprechendes Schild am Fenster. Lies es, es ist deine einzige Chance.

Ansonsten soll der Rechner zu seiner Stolperfalle werden: Ich fordere hiermit jeden auf, künftig nach folgenden MAC-Adressen zu fahnden: 00:14:51:86:49:D1 (WLAN) und 00:0a:95:f2:0d:38 (Ethernet). Das Gerät ist ein Apple PowerBook G4 1.67 15″ DLSD/HR (Modellnummer M9969LL/A, letzte Generation der PowerBooks). Die Seriennummer des Geräts lautet W8548G5NSX2. Wenn ich schon meine Daten nicht wiederbekomme dann will ich wenigstens das PowerBook irgendwann wieder auf meinem Tisch sehen und damit eine Spur zum Dieb bekommen. Sachdienliche Hinweise an tim at ccc dot de.

Call for help

Als ich Trottel vor einiger Zeit mal meinen iPod verloren hatte (der sich auch nicht wieder einfand) gab es von einigen von Euch Angebote, mich für einen Neukauf finanziell zu unterstützen. Da ich das aber gerade noch selbst wuppen konnte und mir die Sache auch echt zu peinlich war, bin ich darauf nicht eingegangen.

Dafür wäre ich jetzt für jede Unterstützung dankbar. Wem meine Arbeit in den letzten Jahren was gegeben hat und wer mir helfen will, bald wieder in die Lage zu kommen, neue Podcasts zu produzieren, der kann sich ja überlegen, ob er mir eine Spende zukommen lassen möchte. Dieses Mal könnte ich es wirklich gebrauchen. Seufz.

Wer das machen will klickt den Button hier unten (Zahlung via PayPal Account, Bankeinzug und Kreditkarte möglich). Alternativ Sparkasse Hannover, Konto 0142003698, BLZ 250 501 80. Den potentiellen Spendern sage ich schon mal im voraus vielen Dank.

Epilog

Ihr seid alle total grossartig und macht mich fassungslos. Ich habe gerade mal auf mein Konto geschaut und durfte feststellen, dass in den letzten sieben Tagen zahlreiche kleine und größere Spenden bei mir eingegangen sind, die mich in die Lage versetzten, zumindest meine verloren gegangene Hardware neu zu beschaffen.

Allen Spendern ein dickes Dankeschön! Das ist wirklich sehr ermutigend und ich werde jetzt den Vorfall schnell vergessen und nur noch nach vorne schauen. Was sind schon alte Daten, wenn man noch alle beisammen hat und Neues schaffen kann!

Trotzdem wird es hier noch eine Weile etwas ruhiger sein als sonst, da ich einerseits immer noch mit der Wiedererstellung meiner digitalen Arbeitsbasis zu tun habe und andererseits jetzt in eine neue Wohnung umziehe, dort mit Ausbauarbeiten beschäftigt bin und daher nicht viel Zeit fürs Netz habe.

Aber ich werde wieder an die Netzoberfläche zurückkehren und ich werde mich bei allen Unterstützern durch neue Podcasts erkenntlich zeigen. Und ich hoffe, dann auch mit ein paar Neuigkeiten überraschen zu können. Die neue Wohnung wird mir dann nach gut einem halben Jahr Diaspora endlich ein eigenes Podcast-Studio bieten und dann wird alles gut.

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re-publica

CRE044 WEP is dead

Kurz nachdem sich die Nachricht vom Knacken von WEP in unter 60 Sekunden wie ein Lauffeuer verbreitete traf ich einen der Autoren der neuen Methode in Hamburg. Er war ein later Bekannter: Erik Tews ist schon lange Mitglied im CCC und ist mir von vielen CCC-Veranstaltungen bekannt. Also haben wir uns zusammengesetzt und ein Gespräch für Chaosradio Express geführt: CRE044 WEP is dead.

Tim auf der re:publica

Morgen beginnt die re:publica und ich habe mich für ein paar Moderationen und einen Vortrag verpflichten lassen.

Das ganze beginnt morgen (Dienstag 11.4.2007) um 18 Uhr im Hauptsaal mit dem Podiumsgespräch „Generation MashUp„. Hier soll hinterfragt werden, welche Relevanz und Zukunft Mashup-Technologien haben und ob sie die eher die Position der Anbieter oder der Remixer stärkt und wenn ja auf welche Weise. Die Diskutanten sind Gregor Hochmuth, Bernhard Reiter und Joachim Glaubrecht.

Am zweiten Tag (Donnerstag)geht es weiter mit „Programmgestaltung im Podcasting„, ein Panel, was ich selbst zusammengestellt habe. Hier sollen Podcaster aus ihren Erfahrungen berichten und zu ihren Formaten, Hörerbindungen und anderen Aspekten der selbständigen Programmplanung diskutieren. Hier konnte ich Oliver Lysiak (vom Batzcast), Philip Banse (vom Küchenradio), Simon Solaris (vom Neurotainment Podcast) und Laura Dierking (vom J!Cast) gewinnen.

Am dritten Tag (Freitag), schön früh um 10 Uhr (seufz), ist dann das dritte und letzte Panel: „Die Medien(r)evolution“ mit Johnny Haeusler, Thomas Knüwer, Jochen Wegner und Mercedes Bunz. Hier soll ein blickt in die Zukunft gewagt werden, wie sich die Medienentwicklung abzeichnet und welche Ergebnisse und Erfolge bislang eigentlich wirklich schon zu verzeichnen sind.

Vorher biete ich noch einen Einblick in „Das Pentabarf Konferenzplanungssystem„, das ja auch zur re:publica zum Einsatz kam.

Music Scouts für Camp 1999-Dokumentation gesucht

In unserer Pipeline sind noch so einige Dokuvideos, die auch bald mal veröffentlicht werden sollen. Für die Doku vom Camp 1999 (!) haben wir im Prinzip schon einen fertigen Film, allerdings muss er noch einmal neu vertont werden, da die aktuelle Version nur mit unfreier Musik unterlegt ist.

Nun überfordert uns die Musiksuche ein wenig, zumal die ursprünglich ausgewählte Musik eigentlich super passt. Wir suchen nun also ein paar kundige Music Scouts, die uns passende Musik, die unter einer freien Lizenz verfügbar sind (alle CC-Lizenzen tun es) heraussuchen und vorschlagen. Das wäre uns eine große Hilfe.

Wer Lust hat, mitzuhelfen, sollte sich bei mir per Mail (tim ett ccc punkt de) melden und dann schicke ich eine Vorabversion von dem Video. Vielen Dank schon mal im voraus. Ach ja: bitte weitersagen.

Update: Ich sollte noch hinzufügen, dass die derzeitige Musikauswahl im sanften elektronischen Bereich angesiedelt ist und wir dementsprechend freies Ersatzmaterial suchen.

Chaosradio: 11 Terabyte

Das Chaosradio Podcast Network hat im März über 11 Terabyte Daten verschickt. Noch vor wenigen Monaten lagen die Zahlen im Mittel bei nur 4-5 Terabyte. Das lässt sich natürlich auch konkret bei den Downloads der Chaosradio-Sendungen ablesen. Über einen Zeitraum von zwei Monaten werden die einzelnen Mitschnitte inzwischen 35.000 bis 40.000 Mal abgerufen. Chaosradio Express Episoden bringen es je nach Thema auf 15.000 bis 20.000 Downloads. Einen nicht unerheblichen Teil an der Gesamtdatenmenge allerdings trägt selbstverständlich Chaos TV mit seinen datenschweren Dokumentarfilmen bei.

Alles sehr erfreulich und wieder mal eine angemessene Gelegenheit für uns, uns bei den Hörern und Abonnenten von Chaosradio zu bedanken. Mit Freude beobachte ich auch das fortgesetzte Echo in der Blogosphäre zu unseren Themen und bitte Euch, auch weiterhin auf Chaosradio bzw. das gesamte Chaosradio Podcast Network hinzuweisen. Besondere Energie fliesst derzeit in Chaos TV und wenn ihr Tips für gutes Material habt, lasst es uns wissen.