Podcastday 2006

Bin jetzt gerade auf dem Podcastday 2006 aufgeschlagen. Auf den ersten Blick alles recht messemässig und die üblichen verdächtigen Medienposer sind offensichtlich alle vertreten. Die Sache startet hier mit mit einer Keynote von der ehemaligen Fernsehtante Christiane zu Salm, die jetzt die deutsche Vertretung von fon übernommen hat. Mit dem Chef von fon, Martin Varsawksy, hatte ich vor einiger Zeit ein Interview für Chaosradio Express gemacht. Mal sehen, ob sich hier neue Dinge ergeben. Ich habe da aber meine Zweifel :)

Update: Keynote ist vorbei, ohne viel Überraschungen. Frau Salm war betont locker, duzte alle und fand es alles ganz toll und ganz hip und so. Und sie mittendrin. Warum sie bei Podcasts von „Consumer Generated Content“ sprach erschliesst sich mir nicht. Ich bin kein „Consumer“, eigentlich nicht mal ein „User“, sondern mindestens ein Mensch oder vielleicht sprechen wir doch gleich mal von „Bürger“, damit das zivilisierter rüberkommt.

Ein wenig unmotiviert bejubelte sie noch World of Warcraft, wo man so toll „Instrumente und Waffen“ kaufen kann, und das wär dann ja alles noch viel toller als Social Networks. Ich habe da meine Zweifel. Das Publikum auch. Bei der Frage, wer denn WoW spielt, meldete sich keiner.

Dann legte sie noch die Einschätzung nach, dass ein Trend zu Video-Podcasts zu erwarten sei. Das mag sein, aber ihre Formulierung fand ich dann doch ganz putzig: „Die Entwicklung geht in Richtung Bild“. Ja, das steht zu befürchten :)

8 Gedanken zu „Podcastday 2006

  1. fragt man sich doch immer wieder, warum die dame so abgefeiert wird. jeder andere wird garnicht erst auf die bühne gelassen …

    erinnert mich immer wieder alles an die endneuziger: buzzword-bingo galore und selbstdarstellung bis zum erbrechen.

    but whatever?!

  2. Ja, vielleicht gibts dann bald einen 9Live Podcast *brrrrr* :(
    Leider bekommen jetzt einige Menschen Dollarzeichen in den Augen wenn Sie den Begriff „Podcast“ hören. Das finde ich schade.

    Gunnar

  3. Hi,
    Consumer ist sicher das falsche Wort, aber die Begriffe Bürger und Bürgerradion sind schon belegt durch die in den 80er entstandenen „Offenen Kanäle“ – das klingt dann so ein bisschen „alternativ angestaubt“.

    Wenn Du Dich aber als Bürger und politischer Mensch siehst, dann könntest Du auch den schönen Begriff „grassrouter“ (siehe Wikipedia grassrout media) benutzen.

    Und ich finde es auch nicht schlimm, wenn das Marketing das Podcast-Radio entdeckt: kann nur besser werden, wenn da mal auch ein bißchen mehr Kohle reinfließen würde.

    Viel Spaß noch in Köln
    mawa

  4. danke für diese ersten eindrücke!
    irgendwie hatte ich das auch genau so erwartet, als ich die ankündigung der keynote gelesen habe. das die frau (mit ihrer business historie) jetzt bei einer so potenziell großartigen sache wie fon rumwurstelt find ich etwas gruselig… wenn das mal gut geht.

  5. Pingback: Trivial Delight » Blog Archive » Was man so beim Podcastday 2006 erlebt, Teil I

  6. Hmm, irgendwie schon witzig in den Mitschnitten deine Stimme als Zuschauer zu hören, Tim. Und das natürlich gerade dann wenn es um ITler (bzw. eigendlich Hacker [auch wenn sie das nicht wissen]) und Politik geht ;-)

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