Küchenradio 44: Hacker

Ich bin ja schon seit längerem ein großer Freund des Küchenradios aus Berlin und vor ein paar Wochen habe ich einfach mal angeklopft und wurde prompt eingeladen. Gestern abend war ich dann vor Ort und durfte mit Onkel Andi, Doc Phil und der liebenswerten Cindy eine Stunde über Hackertum, Blinkenlights, den Überwachungsstaat und andere Dinge schwatzen.

Das Ergebnis findet sich hier: Küchenradio 44 (mit lustigen Karnevalsfotos). MP3 Mitschnitt: KR_044 (29.4 MB, 44,1 kHz, 64 kbit/s).

Den Podcast-affinen Lesern dieses Blogs kann ich Küchenradio nur wärmstens empfehlen. Wer Lust hat, ein wenig zurückzublättern, dem empfehle ich zum Einstieg folgende Sendungen:

Alles sehr divers und vor allem unterhaltsam.

Für die Kurzentschlossenen: Hier ist der RSS-Feed und hier klickst Du für iTunes.

Update: Das Küchenradio scheint gerade ein technisches Problem mit der WordPress-Installation zu haben, weswegen der Feed gerade nicht aktualisiert wird. Das wird aber sicherlich bald behoben sein.

10 Gedanken zu „Küchenradio 44: Hacker

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  2. Zumindest aus CCC Kreisen hätte ich mir korrektes Fachwissen bezüglich des Überwachungspasses gewünscht. Das von dir beschriebene Szenario einer Erkennung und Liquidierung aufgrund von im ePass gespeicherter Nationalität ist falsch. Auch die 10 Meter Angabe zum auslesen. Das funktioniert nicht einmal unter Laborbedingungen. Realistisch wäre unter großem Vorbehalt _vielleicht_ eine Person die den ePass in der Brusttasche trägt und in einem mit einem Sprengsatz und entsprechendem Zünder befindlichen Mülleimer kramt. Wenns geht ordentlich und etwas länger, also nicht nur reingreifen und nach Pfandflaschen fühlen. Die Elektronik kann aber mangels MRZ nicht die Passdaten lesen sondern wenn der Erbauer schlau war, evtl. den Typ und Hersteller des Chips. Daran kann eine Entscheidung geknüpft werden wo der Pass herkommt. Einen Mülltonnenkramer mit ePass auszuschalten liegt meines Erachtens aber weit entfernt von den Zielen der Leute die in der Lage sind solche explosiven Vorrichtungen zu bauen. Es gibt bessere Argumente gegen den Pass. Viele Leute werden deine Ausführungen gehört haben, sie für logisch richtig empfinden, weil sie es nicht besser wissen und wenn ihnen mal ein Befürworter erklärt das es nicht so ist, denken sie, ach das ist ja doch nicht so schlimm und dann wurde leider genau das Gegenteil erreicht, nämlich das diese Pässe die zu nichts taugen, außer die Bundesdruckerei zu sanieren, von den Bürgern akzeptiert werden. Aufklären und Bewusstsein schaffen, ist ja ein löblicher Vorsatz, aber Halbwahrheiten haben wir in den Medien genug. Das man mit ePass auf 10 Meter Entfernung als deutscher Bundesbürger zu erkennen ist, aus dem Mund eines stark in der Öffentlichkeit stehenden CCC Mitgliedes ist kontraproduktiv, weil es einfach nicht stimmt.

  3. Hm, also das Interview ist ziemlich gut geworden, das einzige, was echt nervt, sind die Lautstärkeschwankungen! Ständig muss man seinen mp3 Player Lauter und wieder Leiser stellen…
    Aber ansonsten interessantes Konzept, ich werd mir die restlichen hier verlinkten Folgen gleich mal ziehen…

  4. Das mit den 10m ist eine Aussage des BSI. Auch wenn es technisch heute eine Schwierigkeit sein sollte über 3m hinauszukommen denke ich, dass es mit entsprechendem Aufwand in kurzer Zeit auch über längere Distanzen möglich ist, RFID auszulesen.

    Ob alle ePässe weltweit dem deutschen Vorbild folgen werden ist unklar. So oder so ist RFID vollkommen sinnlos und eher eine Gefährdung und ein Kostentreiber als dass man als Bürger etwas davon hätte. Schon gar nicht das, was als Hauptargument vorgeschoben wird: mehr Sicherheit.

  5. Es kommt aktuell sehr häufig vor, dass RFID hohe Reichweiten zugesprochen werden. Stimmt auch, aber es gibt mehrere unterschiedliche „Gruppen“ die alle RFID genannt werden. Die arbeiten auf sehr unterschiedlichen Frequenzen, angefangen bei 30kHz bis 3GHz. Selbstredend das da ein großer Reichweitenunterschied vorhanden ist. In den Medien werden leider häufig niederfrequenten Systemen wie dem ePass, Reichweiten von hochfrequenz Systemen die z.B. in der Logistik eingesetzt werden zugeschrieben. Klar hängen Antenne und Leistung von der Reichweite ab, aber wer denkt mit Erhöhung der Leistung kann er die Reichweite beliebig erhöhen irrt. Die Ansprechschwelle des Lesegerätes wird unterschritten und dann kann die Leistung erhöht werden bis der Pass brennt, gelesen wird da nichts. Ich würde sogar behaupten das die eingekoppelte Leistung das Empfangssignal stört wenn sie deutlich zu hoch ist. Mit meinem aktuellen Verständnis (was auch falsch sein kann) sage ich, dass es nicht möglich ist bei einer Person die Passdaten auszulesen wenn die Person 100cm entfernt ist, still steht und die MRZ bekannt ist. Egal aus welcher Position.

    Auch wenn das alles irgendwie kontra klingt, bin ich natürlich voll und ganz der Meinung, dass die ePassgeschichte komplett in die Tonne gehört, weil sie wie Tim schon sagt, für den Bürger und auch für die innere und äußere Sicherheit genau nichts beiträgt.

  6. ST, du hast sehr wahrscheinlich Recht, was den Stand der Technik betrifft, ich habe ähnliche Beobachtungen gemacht. Aber was ist in zehn oder fünfzehn Jahren? Und selbst wenn zehn Meter unwahrscheinlich sind, eine Antenne in einem Türrahmen reicht für die meisten unschönen Szenarien. Und eine sichere Crypto-Kette auf Anhieb hinzubekommen gelingt nur selten. Ich selbst halte andere Gefahren wie etwa zufällige Diskrimierung von Menschen aufgrund technischer Fehlfunktion oder biometrieuntauglichem Körper für sehr viel realer. Das Szenario mit der Bombe sehe ich vor allem als exemplarisch für das Unbehagen gegenüber maschineller Beschränkung von Bewegungsfreiheit. Was ich aber nicht verstehe ist warum man RFID genommen hat, wenn der Pass eh durch einen optischen Leser gezogen werden muss. Warum hat man nicht einfach eine Standard-Chipcard mit Goldkontakten genommen? Wozu die Funkstrecke? Hat darauf jemand eine Antwort? Wer ernsthaft paranoid ist, könnte noch auf die Idee kommen, der Chip im Pass würde ihn abhören, oder noch noch besser die Gesanken manipulieren. Das ist natürlich Quatsch, das geht mit dem Handy viel einfacher. :-)

  7. Pavel, auch in 10 oder 15 Jahren wird eine Feldstärke von 7,5 Ampere pro Meter benötigt um den Pass auszulesen, es sei denn er wird technisch geändert. Stell dir mal vor du willst auf einem 10 Meter Turm ganz oben eine Feldstärke von 7,5 A/m haben. Die Apparatur die du da aufbauen musst sieht bestimmt drollig aus. Und das Signal muss ja gegen das Feld „ankämpfen“. Selbst wenn es funktionieren würde, wäre der Aufwand nicht gerechtfertigt. Außerdem habe ich den Eindruck das auf einmal alle Bürger immer und überall ihren Pass dabei haben.

    Der Türrahmen kann sicherlich funktionieren, aber wann standest du das letzt mal länger in einem Türrahmen? Wenn der „Rahmen“ die MRZ nicht hat und den Schlüssel brechen will musst du schon 10-20 Tage da stehen bleiben. ;-)

    Die Probleme mit biometrieuntauglichen Menschen sehe ich ganz genauso und die sind real. Meine Infos sind, das 4-6% der Menschen davon betroffen sind und das ist echt viel.

    Die kontaktlose Übertragung wurde gewählt weil sich die Kontakte abnutzen. Sowohl beim Pass als auch bei den Lesegeräten. Ich weiß allerdings nicht mit wievielen Passlesevorgängen und auf welcher Grundlage das berechnet wurde. Vermutlich sind da schon Begehren für die neuen Personalausweise mit eingeflossen, die dann vermutlich häufiger gelesen werden müssen/sollen als der Pass. Z.B. wenn man öffentliche Gebäude oder Verkehrsmittel betreten möchte. :-/

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