Kriegserklärungen

Wer hat denn diese Vögel in die Öffentlichkeit gelassen? Der tecchannel schreibt in diesem Bericht:

Hackergruppe erklärt Google den Krieg

Die Hackergruppe „The Cult of the Dead Cow (cDc)‘ hat zu einer globalen Kampagne gegen den Suchmaschinenbetreiber Google aufgefordert.

Wow. Das höre ich ja schon das Klackern der AK47-Gewehre. Schauen wir doch mal, wie dieser „Krieg“ aussieht:

Stein des Anstoßes ist Googles Unterstützung der chinesischen Regierung. So fordert cDc alle auf, T-Shirts mit dem Aufdruck „Goolag – exporting censorship, one search at a time‘ drucken zu lassen. Diese solle man mit Stolz tragen, um seinen Unmut gegen die Zensur-Politik Chinas auszudrücken.

Na da bin ich ja platt und fordere sofort neue Anti-Terror-Gesetze. Die wollen T-Shirts drucken? Wo kommen wir denn da hin? Wenn das jeder machen würde könnte es vieleicht irgendwann noch zu Versammlungen auf den Straßen oder sogar kritischen Artikeln in Zeitungen kommen! Anarchie!

Aber der tecchannel gibt auch ein Einblick in die Geschichte:

Die Hackergruppe kam im Jahre 1998 zu unrühmlichen internationalem Ansehen. Damals entwickelten sie die gefürchtete Backdoor „BackOrifice‘ für Windows. Mit dieser Aktion wandelt sich Saulus zu Paulus und kämpft für Menschenrechte.

Ist nun ein „Kampf für Menschenrechte“ gleich „Krieg“? Jetzt kann man das natürlich so oder so sehen, aber ich habe mit den Formulierungen so meine Probleme. Gerade Cult of the Dead Cow waren es, die einst mit dem CCC, 2600, L0pht, Phrack und Hispahack in einem gemeinsamen Statement gegen die „Kriegserklärung“ der Legion of the Underground (LoU) vorgegangen ist und sich damit konkret gegen ein „kriegerisches“ Vorgehen im Internet gewandt hat.

Nun könnte man ja sagen: alles nicht so schlimm, reg dich nicht auf. Aber diese Formulierungen werden schnell ungeprüft übernommen und von daher halte ich das für mindestens bedenklich. In Zukunft werden wir es in der Öffentlichkeit unter Umständen nicht mehr so leicht haben. Aber vielleicht übertreibe ich auch. Was was weiss ich schon.

5 Gedanken zu „Kriegserklärungen

  1. hehe ja ich finde die Beschreibung auch total lächerlich, aber so gabs nun wenigstens mal wieder was zu lachen :P

    Das dass auf digg.de unüberprüft übernommen wurde liegt am prinzip der website weil es eben ohne nachbearbeitung funktioniert, also kommt leider auch so ein kram vor :)

    Have a nice day

  2. Ok, 1:0 für dich, ich hatte die Doppeldeutigkeit übersehen ;-)

    Trotzdem erschließt sich mir nicht warum die Datensammlerei als Krieg bezeichnet wird.

  3. Oh, gissi, dann hast du eine entscheidende Entwicklung in dieser Gesellschaft wohl noch nicht bemerkt. Blinker, blinker, augenroll, sie betrifft auch dich… Öffne mal die Äuglein und schau hin. Ein klarer Blick genügt, um die Lage zu erfassen. ;) Ach ja, Mielke lässt grüßen…

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